Mit etwa 20-minütiger Verspätung betraten die Stars des nun mehr dritten Teils des Actionmegablockbuster "Transformers" am Samstag nacheinander den nicht gänzlich gefüllten Ballsaal des Nobelhotels Ritz Carlton. Die meiste Aufmerksamkeit zog dabei eindeutig Schauspielneuling Rosie Huntington-Whiteley auf sich, die mit einem äußerst gewagten, sehr tief ausgeschnittenen Kleid lächelnd die Bühne betrat. Auch die anderen Stars waren bester Laune, insbesondere "Grey’s Anatomy"-Star Patrick Dempsey lächelte fast während der gesamten etwa 45-minütigen Pressekonferenz munter in sich hinein.
Die ersten Fragen galten der 3D-Technik, die Regisseur Michael Bay bei diesem Film erstmals verwendete und von der er zunächst wenig begeistert war. Regielegende James Cameron musste ihn gerade dazu überreden, diese neue Technologie in "Transformers 3" einzusetzen. Cameron sagte zu Bay, dass er es als ein neues, aufregendes Spielzeug betrachten sollte und so konnte er seinen Kollegen letztlich überzeigen. Die Arbeit mit den 3D-Kameras beschrieb Bay als sehr anstrengend, aber äußerst effektiv: Er konnte längere Aufnahmen drehen und die rasanten Actionsequenzen durch den Einsatz von 3D ein wenig verlangsamen, ohne dass dabei die Dynamik beeinträchtigt würde.
Das Ziel Bays war es, einen 3D-Effekt zu erzeugen, der dem Zuschauer keine Kopfschmerzen bereitet. Dafür steckte er viel Mühe und sechs Monate harte Arbeit in die Perfektion der dreidimensionalen Technik und drehte ca. 70% der Szenen in echtem 3D.
Neben den technischen Innovationen wurden auch die High Heels von Newcomerin Rosie Huntington-Whiteley zu einem bestimmenden Thema der Pressekonferenz, denn Michael Bay verlangte von dem britischen Model, dass es in jeder seiner Szenen hochhackige Schuhe trägt. Das war, so Huntington, besonders in den rasanten Actionszenen, in denen sie häufig um ihr Leben rennen musste, sehr schwierig. Auf die Frage wie sie sich dabei gefühlt habe, antwortete sie lächelnd: "Ich hatte extreme Schmerzen. Michael Bay hat meine Füße ruiniert." Zudem gab sie zu, dass sie zum Zeitpunkt des Drehs noch gar keinen Führerschein hatte und erst jetzt Fahrstunden nehme.
Der Hauptdarsteller des Films, Shia LaBeouf, beschränkte sich zumeist darauf, breit zu grinsen und kurze, launige Antworten zu geben. Auf die Frage, wie es sich anfühlt, jetzt bereits das dritte Mal die Welt gerettet zu haben, antworte er kurz, begleitet von einem lauten Lachanfall des Kollegen Dempsey: "Es ist wirklich nett." Über seinen neuen weiblichen Co-Star, Rosie Huntington Whiteley, die bekanntlich Megan Fox ablöste, geriet er regelrecht ins Schwärmen: „Rosie ist super und absolut gleichwertig mit allen Darstellern, mit denen ich bisher zusammen gearbeitet habe.“
Der Schauplatz der fulminanten Materialschlacht, die in "Transformers 3" entfacht wird, ist die Stadt Chicago. Für den aufwendigen Dreh mussten zwölf Blocks der Innenstadt vollständig abgesperrt werden, wie Produzent Lorenzo di Bonaventura berichtete. Die Wahl sei auf Chicago gefallen, so Bay, weil es eine sehr schöne Stadt sei und die Distanz zwischen den Gebäuden zudem ausreichend groß sei für den Dreh der komplexen Actionszenen. Schauspiellegende John Malkovich ergriff zu diesem Thema auch noch das Wort und äußerte sich zu einer anderen großen amerikanischen Stadt: New York. „New York lässt dich wünschen, du seist tot. In New York zu drehen ist die Hölle.“ Malkovich erzählte zudem noch, dass seine Figur Bruce Brazos auf einer ihm bekannten Person basiere, die ständig sinnloses, unverständliches Zeug geredet habe, dies aber mit einer solchen Überzeugung, dass man ihr stundenlang zuhören konnte.
Patrick Dempsey, der in einer lässigen Lederjacke erschien und in diesem Film mal nicht den perfekten Traummann spielt, sondern einen skrupellosen Bösewicht, fand diese für ihn völlig neue Erfahrung großartig: "Ich hatte beim Dreh zu "Transformers 3" den größten Spaß meiner Karriere." Auch Tyrese Gibson und Josh Duhamel, für die dies im Gegensatz zu den Franschise-Neulingen Malkovich und Dempsey bereits der dritte "Transformers"-Film war, wussten nur Positives zu berichten und zeigten sich bester Laune.
Zum Schluss der Pressekonferenz wurde Michael Bay noch nach dem Stand der Dinge zum geplanten dritten Teil der Bad Boys-Reihe gefragt. Viel konnte oder wollte er dazu nicht sagen, nur das momentan eifrig an einem Script gearbeitet werde. Damit endete eine gutgelaunte und kurzweilige Veranstaltung, in der zwar keine spektakulären Dinge verkündet wurden, aber die gute Stimmung und der Spaß der Beteiligten war unverkennbar: Für sie jedenfalls war "Transformers 3" eine aufregende Arbeit und eine schöne Erfahrung.
Wie viel Spaß wir beim Schauen des Films hatten, verraten wir euch übrigens brandaktuell in unserer FILMSTARTS-Kritik, und ab dem 29. Juni kann sich dann jeder selbst ein Bild vom neuen Transformers-Spektakel machen, denn dann startet "Transformers 3" bundesweit in den Kinos.