Dafür, dass Quentin Tarantino seinen Figuren gerne ellenlange Dialoge in den Mund legt, ist der Meister selbst doch überraschend verschwiegen, was seine Projekte angeht. Wie FILMSTARTS am 2. März berichtete, schreibt Tarantino derzeit am Drehbuch seines achten Films (oder siebten, wenn man die zwei "Kill Bill"-Teile zusammenrechnen möchte), aber weitere offizielle Details zu dem Projekt wurden noch nicht bekannt. Die ersten Gerüchte über Tarantinos neuesten Streich kamen vor ungefähr einem Monat auf, als der italienische Schauspieler Franco Nero zu wissen vorgab, dass Tarantino an einem Spaghetti-Western mit dem Titel "The Angel, the Bad and the Wise" arbeite. Kurze Zeit später gab Ain’t It Cool News seinen Senf dazu und bestätigte, dass Tarantinos nächster Film ein Western mit Christoph Waltz in der Hauptrolle sei, dieser allerdings nicht den von Nero erwähnten Titel tragen werde. Weitere Spekulationen wurden laut, es handele sich um einen Western aus der Sklaverei-Ära, quasi einen "Southern".
Tarantino selbst äußerte bereits vor Jahren zu seinen Western-Plänen: "Ich möchte einen Western machen. Und zwar einen, der während der Sklavenzeit spielt. Das ist ein Thema, vor dem alle in Amerika Angst haben. Aber man muss es ja nicht als Geschichtsstunde abhandeln, man kann auch einen aufregenden Film daraus machen, ein Abenteuer. Eine Art Spaghetti-Western, der zu dieser Zeit spielt. Ich würde ihn einen 'Southern' nennen." Deadline sprach im Rahmen der Oscars mit dem Regisseur und dieser bestätigte, derzeit an einem Western-Drehbuch zu arbeiten und es innerhalb der nächsten Monate fertigzustellen. Es sei quasi aus ihm "herausgeflossen", ganz im Gegensatz zu den Drehbüchern für "Kill Bill" und "Inglourious Basterds".
In einem Gespräch mit Uma Thurman anlässlich der Pressekonferenz zu ihrem neuen Film "Ceremony" fand Hollywood Outbreak nun endlich heraus, dass es sich bei diesem Western tatsächlich um den "Southern" handelt, von dem Tarantino so häufig in Interviews gesprochen hatte: "Im Moment arbeitet Quentin an seinem neuen Film, einem 'Southern'. Ich denke, das ist wirklich aufregend. Es ist eine neue Geschichte, ein richtig frisches Stück Material." Das sind gute Neuigkeiten, kann man Thurmans Aussage doch als erste Bestätigung betrachten, dass es sich bei dem Western tatsächlich um den Sklaverei-Southern handelt, von dem er bereits 2007 gegenüber der Presse schwärmte: "Ich möchte etwas machen, das noch nie gemacht wurde. Ich möchte Amerikas schreckliche Vergangenheit erforschen, aber eben nicht auf eine dramatische Art, sondern als Spaghetti-Western."