Filmstarts – "Moon"-Regisseur Duncan Jones und sein US-Verleih Sony Pictures Classic werden keine Freunde mehr. Denn nun hat sich der britische Regisseur erneut über den US-Independent-Verleiher beschwert. Via Twitterstellt er die Frage, warum sich "Moon" auf DVD in Großbritannien bereits über 120.000 Mal verkauft habe und in den USA die Zahlen nicht einmal bei der Hälfte liegen. Die Antwort dafür liefert er gleich mit. Schuld sei Sony, die eine riesige Menge an Gratis-Exemplaren an die großen DVD-Verleih-Firmen verteilt haben. Dadurch, dass Sony die DVDs verschenkt habe, können sie in speziellen Deals mit den Videothekenketten sich die Verleiheinnahmen teilen, ohne ihm, dem Regisseur, etwas zahlen zu müssen. Denn auf dem Papier wurden die DVDs ja verschenkt.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Jones über seinen US-Verleih aufregt. Schon dessen Entscheidung, den Film ohne jegliche Marketingkampagne in nur acht amerikanischen Kinos zu starten, griff er hart an. Erneute Aufregung verursachte Sonys Behandlung des Films in der Pre-Oscar-Phase. Das Studio weigerte sich DVD-Screener an die Academy-Mitglieder zu schicken und ruinierte damit alle Chancen für den Film oder Hauptdarsteller Sam Rockwell überhaupt nominiert zu werden.
Manchmal wolle halt ein Studio einen Indie-Film einfach ruinieren, so Jones Kommentar. Damit hat er durchaus Recht, wie viele Beispiele in der Geschichte zeigen. Vor allem die Weinstein-Brüder waren berüchtigt dafür, Regisseure, deren Nase ihnen nicht passte, dadurch zu bestrafen, dass sie dafür sorgten, dass ihre Filme floppten, in dem sie keine Werbung machten oder das Werk auch mal jahrelang aus dem Verkehr zogen.