Vor über dreißig Jahren, 1977, setzten sich elf deutsche Filmemacher mit der aktuellen Situation in Deutschland auseinander. Anstoß zu waren die Ereignisse um diesen im Zusammenhang mit dem RAF-Terrorismus. Die Produzenten und konnten nun gemeinsam mit insgesamt 13 Filmemacher für ihr Projekt , das heute im Rahmen der Berlinale vorgestellt wurde, gewinnen.
Vorgegeben wurde den Regisseuren, darunter , , , und selbst, wenig: Ihr jeweiliger Kurzfilm sollte im heutigen Deutschland spielen, ein eigenes Anliegen vorbringen und nicht länger als 12 Minuten dauern. Im Rahmen der Pressekonferenz nahm Fatih Akin zu seinem Film "Der Name Murat Kurnaz" Stellung: "Ich wollte etwas ausdrücken das mir auf dem Herzen gelegen ist, nämlich dass man Murat nicht vergisst."
Auch Hans Weingartner wollte mit seinem Beitrag die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ein Thema zu lenken. "Gefährder" basiert auf einer wahren Begebenheit, laut der ein unschuldiger Mann elf Monate lang von der Anti-Terroreinheit überwacht und schließlich verhaftet wurde. Dazu Weingartner: "Der Antiterrorparagraph wird ganz gezielt verwendet um Informationen zu sammeln. Damit hebelt man den Rechtsstaat aus und jeder gilt so lange als schuldig bis das Gegenteilige bewiesen ist."
Dani Levy, der für seinen Kurzfilm "Joshua" den meisten Applaus des Publikums geerntet hat, sah in dem Beitrag die Möglichkeit, etwas entstehen zu lassen das aus ihm "heraus schreit". Er habe auf seine "eigene innere Stimme gehört und die Gedanken sofort, wie bei einem Nachttraum, auf Papier gebracht". Anschließend wurde ohne lange zu Überlegen gefilmt. Mit "Fraktur", in dem sich ein treuer Leser der FAZ gegen eine Layouterneuerung wehrt, hat ein "inneres Gefühl untersucht" das ihm "selbst unheimlich war".
Gemeinsam haben die dreizehn Regisseure ein interessantes Porträt zur heutigen Stimmungslage und zu den aktuellen Problemen in Deutschland geschaffen. und sind zwei weitere Filme aus dem Wettbewerb die heute vorgestellt wurden. Morgen Abend findet die Preisverleihung der begehrten Bären im Berlinale Palast statt.
Barbara Fuchs aus Berlin