Die umgekehrte Satzstruktur von Yoda ist ein echtes Markenzeichen von „Star Wars“. Beim ersten Auftritt des weisen Jedi-Meisters in „Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück“ sorgte das erst noch für Verwirrung, schnell dann aber für Begeisterung – und hatte am Ende großen Anteil daran, dass das alte Alien zum Fanliebling avancierte.
Aber der besondere Sprachstil war nicht von Anfang an so geplant. Tatsächlich hätte Yoda ganz anders sprechen können. Wir zeigen, wie sich das entwickelt hat und welche Ideen es noch gab.
Diese anderen Ideen gab es für Yodas Sprache
George Lucas, der Schöpfer von „Star Wars“, wollte Yoda als besonders weise und alt darstellen. Damit das auch in der Sprache rüberkommt, dachte Lucas an verschiedene Ansätze. Ursprünglich sollte Yoda sogar in Reimen sprechen, wie in Gedichten. Aber schnell wurde klar, dass das für ernste Szenen nicht gut funktioniert.
In einem frühen Entwurf ließ Lucas zudem Yoda auch mit diversen Dialekten sprechen. Doch das wirkte ihm nicht „universell“ genug für eine Figur, die als Symbol für alte Jedi-Weisheit stehen sollte. Zudem wäre es in der Synchronisation in andere Sprachen verloren gegangen – außer man hätte dort auch auf Dialekte zurückgegriffen. Doch könnt ihr euch einen Yoda vorstellen, der plötzlich im tiefsten Bayrisch daherredet?
Neben einem Dialekt und den Reimen gab es angeblich noch weitere Ideen für Yodas Sprache:
- Gedankenlesen: Eine Idee war, dass Yoda gar nicht sprechen sollte, sondern direkt in die Köpfe der anderen Figuren „redet“.
- Geheime Jedi-Sprache: Eine eigene Sprache nur für die Jedi wurde auch diskutiert, aber verworfen.
- Aliensprache: In einer frühen Phase sollte Yoda komplett in einer erfundenen Sprache sprechen, die übersetzt werden musste.
Inspiration aus alten Sprachen
Am Ende entschied sich Lucas, Yodas Sprache an alte Sprachen wie Latein oder Sanskrit anzulehnen. Diese Sprachen haben keine feste Reihenfolge für Subjekt, Prädikat und Objekt, was Yodas Grammatik sehr flexibel macht.
Ein Beispiel:
- Normales Englisch: „I will train you.“
- Yodas Version: „Train you, I will.“
Durch diese Satzstruktur wirkte Yoda nach Meinung von Lucas gleich außergewöhnlich und geheimnisvoll. Gleichzeitig hebt sich sein Stil von anderen Figuren ab, die alle in normalem Englisch sprechen. So wird deutlich, dass Yoda nicht nur alt und weise, sondern auch ein bisschen „anders“ ist.
Erst Frank Oz machte Yoda zum Kult
Wir sind uns aber sicher, dass nur diese ungewöhnliche Grammatik Yoda noch nicht so beliebt gemacht hätte. Der Sprachstil allein macht die Figur nämlich noch nicht aus. Hier kommt Frank Oz ins Spiel. Der wusste schon vor seinem Engagement bei „Star Wars“, wie man Puppen einen Charakter gibt. Schließlich war einer der Hauptakteure bei den „Muppets“, wo er Figuren wie Miss Piggy und Fozzie Bear Leben einhauchte. Seine Erfahrung als Puppenspieler und Synchronsprecher half ihm, Yoda zu entwickeln: „Jeder kann die Stimme machen. Es ist nicht die Stimme, es ist die Seele“, beschrieb Oz seine Arbeit später gegenüber dem Guardian.
So entschied der Puppenspieler, die Sätze langsam und betont auszusprechen, was Yoda noch bedachter wirken lässt. Es lässt die Figur noch nachdenkliche erscheinen, unterstreicht ihre Weisheit. Außerdem schlug Oz vor, die von Lucas entwickelte grammatikalische Idee noch konsequenter zu verfolgen.
Im Drehbuch sei bereits ein „bisschen von dieser eigenartigen Syntax drin“ gewesen, so Oz gegenüber dem Guardians, „aber Yoda sprach teilweise auch sehr umgangssprachlich“. Oz habe dann vorgeschlagen, alle Sätze von Yoda in grammatikalisch anders angeordnete kurze Weisheitssprüche zu ändern – mit durchschlagendem Erfolg.
Von der Verwirrung zum Kult
Als „Das Imperium schlägt zurück“ 1980 ins Kino kam, verstand übrigens nicht das komplette Publikum die Idee von Lucas und Oz. Einige Zuschauer*innen sollen Yodas Sprache zunächst verwirrend gefunden haben und beklagten, dass sie Probleme haben, den Sinn seiner Sätze zu verstehen und den Dialogen mit ihm zu folgen. Nicht auszumalen, was damals vielleicht los geworden wäre, wenn es schon Social Media gegeben hätte.
So ist seine Sprache eines der bekanntesten Merkmale des „Star Wars“-Universums und fest in der Popkultur verankert, wo Yodas Sprechweise auch oft parodiert wurde – zum Beispiel in Cartoons oder Werbespots. Und „Star Wars“-Fans sind immer wieder dabei zu beobachten, selbst plötzlich wie Yoda zu reden...
Was für George Lucas der beste Science-Fiction-Film und sogar besser als „Star Wars“ ist, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Viel besser als Star Wars": Das ist laut George Lucas der definitive Science-Fiction-Film