Robert Rodriguez ist mittlerweile bekannt für so abwechslungsreiche Arbeiten wie die populäre Manga-Verfilmung „Alita: Battle Angel“, seine gefeierte „Sin City“-Adaption sowie natürlich das irre Grindhouse-Feuerwerk „Planet Terror“ – den Grundstein für eben jene Großproduktionen legte der Kult-Filmer allerdings schon viele Jahre zuvor. Mit ebenso coolen wie überspitzten, in Sachen Action und Gewalt völlig aus dem Ruder laufenden Krachern, in denen der Drehbuchautor und Regisseur seine Heimat regelmäßig zelebriert – das an Mexiko grenzende Texas.
Ein Paradebeispiel für das Kino von Robert Rodriguez ist sein zweiter Spielfilm, mit dem ihm einst der endgültige Durchbruch in Hollywood gelang: „Desperado“ ist aktuell, aber nur noch bis zum 11. Oktober auf Netflix verfügbar – und falls ihr den Film womöglich seit einer Ewigkeit ungesehen auf eurer Watchlist habt, kann euch der Autor dieses Artikels nur empfehlen, Verpasstes nachzuholen. Es lohnt sich! Jedenfalls, wenn ihr auf originell choreographierte und vor Blut triefende Over-the-Top-Action, flotte Dialoge und Mariachi-Klänge steht. Denn „Desperado“ ist einer der kultigsten FSK-18-Reißer der 90er-Jahre, dessen Coolness bis heute praktisch so gut wie unerreicht ist.
"Desperado": Blei, Blut & Badasses
„Desperado“ ist der zweite Teil von Rodriguez' sogenannter „Mexiko-Trilogie“ und erzählt die Geschichte des titelgebenden Musikers aus „El Mariachi“ weiter, der versehentlich in ein bleihaltiges Abenteuer geriet, weil er für einen Auftragskiller gehalten wurde. Nun aber schwingt er die Kanonen mit Kalkül. Seit der Ermordung seiner Geliebten hat er nämlich nur noch eines im Sinn: blutige Rache.
Antonio Banderas als ultimativer Revolverheld, Salma Hayek in der Rolle, mit der sie ihren großen Durchbruch feierte und ein Star-Aufgebot in den Nebenrolle, das von Rodriguez langjährigem Kumpel und Partner Quentin Tarantino über „Machete“-Star Danny Trejo bis hin zu Cheech Marin und Steve Buscemi reicht: „Desperado“ punktet nicht nur mit zahlreichen herrlich abgedrehten Figuren, sondern vor allem auch mit einem bestens aufgelegten Star-Ensemble – in Rollen, die allesamt wie auf den Leib geschneidert sind.
Abgesehen davon ballern sich Banderas und Co. mit grandios überzogenen Shootouts gnadenlos in die Herzen ihres Publikums. Ihr mögt Action möglichst realistisch, wie sie heutzutage immer häufiger den Weg ins Kino findet? Dann werdet hiermit keinen allzu großen Spaß haben. Denn hier dürft ihr euch über übermäßig brachiale Shootouts freuen, in denen der rote Lebenssaft im Übermaß spritzt, Gangster quer durchs Bild fliegen und die Druckwelle vor allem einer Explosion fast auf dem heimischen Sofa zu spüren ist. Vor allem mit dem richtigen Soundsystem.
Darüber hinaus versteht es Rodriguez bereits seit frühen Jahren, große Kinomomente für die Ewigkeit zu inszenieren. Ob nun ein Gangsterboss, der sein Streichholz an der Wange seines bärtigen Schergen entflammt, oder ein Deckenventilator, der auf einen Gangster herabfällt und diesem – bewusstlos am Boden liegend – fröhlich eine Backpfeife nach der anderen gibt: „Desperado“ ist ein wildes, zügelloses Ideen-Potpourri, das ihn auch heute noch zu einem der coolsten, spaßigsten und unterhaltsamsten FSK-18-Actioner der 90er macht. Aber gut, Robert Rodriguez gilt ja auch nicht umsonst als ein Pionier des Mexploitation-Kinos...
Welche Filme indes im Oktober 2024 bei Netflix landen, könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:
Neu auf Netflix im Oktober 2024: Sequel zu Mega-Horror-Hit nach 4 Jahren, das größte Anime-Highlight 2024 & mehr*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision. Dieser Artikel basiert auf einem bereits auf FILMSTARTS erschienenen Beitrag.