Die „Rambo“-Saga legte im Laufe der Jahre eine bemerkenswerte Entwicklung hin. Was einst mit einem erbarmungslosen, vergleichsweise intimen Survival-Drama um einen Kriegsveteranen begann, avancierte im Laufe der Zeit zu einer immer weiter ausufernden Action-Orgie, die 1988 einen neuen Höhepunkt erreichte:
Mit Produktionskosten zwischen 58 und 63 Millionen Dollar schrieb „Rambo III“ seinerzeit als teuerster Film aller Zeiten Geschichte. Von der Charakterstudie eines traumatisierten Kriegsheimkehrers ist darin allerdings kaum noch etwas übrig, stattdessen wird auf Gedeih und Verderb geballert und getötet – sodass es in den frühen 1990er-Jahren sogar für einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde als brutalster Film der Kinogeschichte reichte.
Dafür strömte das Publikum massenhaft in die Kinos, die Kritiken aber fielen eher durchwachsen aus. Wie das Ganze über 35 Jahre später wirkt? Genau davon könnt ihr euch heute Abend selbst überzeugen: VOX zeigt den Film am 11. Juli 2024 ab 22.50 Uhr. Alternativ gibt's den 80er-Jahre-Blockbuster derzeit auch im Abo bei Amazon Prime Video:
Gut zu wissen: Die TV-Ausstrahlung ist voraussichtlich gekürzt, bei Prime Video gibt es hingegen die Uncut-Version. Nachdem „Rambo III“ in Deutschland lange Zeit sogar auf dem Index stand, erteilte die FSK der Uncut-Fassung im Jahr 2011 nämlich eine Freigabe ab 18 Jahren – mit der ein Film in der Regel erst ab 23 Uhr in voller Länge ausgestrahlt werden darf. Auf Amazons Streaming-Plattform findet ihr indes nicht nur Teil 3, sondern auch die beiden Vorgänger sowie die beiden Nachfolger.
"Rambo III": Einmal mit Schmackes!
Der Kalte Krieg ging dem Ende zu, die Sowjetunion stand vor ihrem Zusammenbruch und die Amerikaner bekamen die Möglichkeit, den Russen ihr Vietnam in Afghanistan heimzuzahlen – das wurde in den 80ern auch im Kino aufgegriffen. Und zwar nirgends so groß und pathetisch wie in „Rambo III“, der die filmische Schwarz-Weiß-Malerei des Kalten Krieges damit auf ein völlig neues Level brachte.
„Rambo darf diesmal selbst keine Dörfer abfackeln, sondern muss mit ansehen, wie die Russen Frauen und Kinder abschlachten. Und ein aufrechter Amerikaner lässt so was nicht ungesühnt und so macht Rambo diesen Krieg – wie er selbst sagt – zu seinem eigenen“, fasst Autor Björn Becher so unter anderem in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik zusammen. Für einen „rassistischen“ und „moralisch höchst verwerflichen“ Film setzte es am Ende gar nur einen von fünf möglichen Sternen.
Spaß hat mit „Rambo III“ am Ende also wohl wirklich nur, wer das Spektakel über alles stellt. Denn ja, Sylvester Stallone lässt es hier – wie auch schon in Teil 2 – im großen Stil (und unfassbar brutal) krachen. Auch wenn am Ende jede noch so gewaltige Explosion nichts gegen die Logiklöcher ausrichtet, die sich zwischendrin auf dem mörderischen Weg zum Bombast-Finale auftun...
Es gibt übrigens auch eine ganz spezielle Karriere-Entscheidung, die Sly bis heute bereut. Was dahintersteckt, könnt ihr hier nachlesen:
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