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    Reihenweise Stars im mitreißenden Biopic über eines der größten Idole der Musikgeschichte: Oliver Stones "The Doors" kommt zurück ins Kino
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    Als „The Doors“ 1991 in die Kinos kam, war FILMSTARTS-Autor Oliver Kube noch sehr jung. Da er das Biopic über eine seiner ewigen Lieblingsbands seitdem nie wieder auf der großen Leinwand gesehen hat, kann er den 7. Mai 2024 kaum erwarten.

    1991 war ich mit der Schule fertig und wartete darauf, einen Studienplatz zu ergattern. In dieser Zeit trat ich meinen ersten „Erwachsenen-Job“ als Aushilfe in Hamburgs größtem Plattenladen an. Bereits damals liebte ich Rockmusik, die oft schon länger existierte als ich. So hatte ich es in der entsprechenden Abteilung des Geschäfts hauptsächlich mit Kundschaft zu tun, die deutlich mehr Jahre auf dem Buckel hatte als ich. Die allermeisten Gleichaltrigen standen eben eher auf Hip-Hop und Techno.

    Das änderte sich – zumindest für eine Weile – als „The Doors“ in die Kinos kam. Der Film war ein Riesenhit. Das bemerkte ich nicht nur bei meinem damaligen Besuch im selbst unter der Woche zur Spätvorstellung noch komplett überfüllten City-Kino am Hauptbahnhof. Plötzlich wühlten sich in unserem Laden nämlich jeden Tag Heerscharen junger Leute durch das große Fach der auf der Leinwand porträtierten Band. Meine Kolleg*innen und ich kamen kaum damit nach, die Regale wieder aufzufüllen – egal, ob es sich um reguläre Veröffentlichungen der 1960er-Stars oder den noch begehrteren Soundtrack zum Film handelte.

    Viele der Teenager hatten offenbar die alten Klamottenkisten ihrer Eltern geplündert. Immer wieder standen damals Jungs, aber auch Mädchen, in ein paar Wochen zuvor bestimmt noch auf dem Dachboden vermodernden Old-School-Lederjacken vor mir, mit denen sie hofften, so cool auszusehen wie der von Val Kilmer gespielte The-Doors-Frontmann Jim Morrison.

    Auffallend viele Girls eiferten zudem dem Hippie-Look der von Meg Ryan dargestellten Morrison-Freundin Pamela Courson nach. Der Kinobesuch hatte offenbar nicht nur auf mich mächtigen Eindruck gemacht.

    "The Doors" ist ein Genuss – nicht nur für Fans der Band

    Das war aber auch kein allzu großes Wunder. „Platoon“- und „Natural Born Killers“-Macher Oliver Stone tobte sich hier inszenatorisch und emotional richtig aus. So präsentierte er uns einen dank Farbfiltern und Lichteffekten wunderbar passend psychedelisch anmutenden Bilderrausch. Dazu kamen Konzertszenen, bei deren Kameraeinstellungen der Regisseur sich offensichtlich an alten Live-Videos der Gruppe orientiert hatte, diese in puncto Blickwinkel, Ausleuchtung oder Close-Ups aber noch auf die Spitze trieb.

    Die Musik war perfekt eingebaut – mal laut und im Vordergrund, dann wieder ganz subtil, sodass man sie nur bemerkte, wenn man wirklich darauf achtete. Da der Film die Geschichte einer so populären Band und speziell ihres charismatischen Frontmannes erzählte, gab es natürlich jede Menge Songs zu hören.

    Dennoch drückten diese das Narrative nie an den Rand. Ein Lied erklang immer nur so lang, wie es die Erzählung vorantrieb und/oder sie gefühlsmäßig unterstützte. Gerade deshalb packten „Break On Through“, „Light My Fire“, „Riders On The Storm“ oder „The End“ das Publikum hier ganz besonders.

    The Doors
    The Doors
    Starttermin 2003 | 2 Std. 18 Min.
    Von Oliver Stone
    Mit Val Kilmer, Meg Ryan, Kyle MacLachlan
    Pressekritiken
    3,8
    User-Wertung
    4,1
    Filmstarts
    5,0

    „The Doors“ war aber nicht nur ein audiovisuelles Erlebnis – der Film ist vor allem auch großartig besetzt und gespielt. Wer sich mit der Gruppe ein wenig auskennt, wird bemerken, wie nah die von Kyle MacLachlan („Twin Peaks“), Frank Whaley („Pulp Fiction“) und Kevin Dillon („Entourage“) verkörperten Musiker ihren realen Vorbildern mit all deren kleinen Macken und Eigenheiten kamen.

    Und das ohne, dass sie dabei übertrieben oder gar wie Karikaturen wirkten. Alle drei sowie auch die weitere reale Charaktere gebenden Meg Ryan („Schlaflos in Seattle“), Michael Wincott („Strange Days“), Kathleen Quinlan („Apollo 13“) und Michael Madsen („Reservoir Dogs“) mussten sich aber hinter Val Kilmer als Jim Morrison anstellen. Der „Top Gun“-Star lieferte hier die sicher intensivste, wahrscheinlich sogar beste Performance seiner illustren Karriere ab.

    Val Kilmer und Meg Ryan in Studiocanal
    Val Kilmer und Meg Ryan in "The Doors"

    Auch wenn ich das 5-Sterne-Meisterwerk über die Jahre noch mehrfach auf einem TV-Bildschirm gesehen habe und mir das Finale garantiert erneut das Herz zerreißen wird, freue ich mich ganz besonders darauf, „The Doors“ nach all den Jahren wieder auf großer Leinwand genießen zu dürfen. Und das nicht zuletzt, weil er in einer, unter Mitwirkung von Oliver Stone entstandenen, neu restaurierten 4K-Fassung mit deutlich verbessertem Bild projiziert wird.

    Die "Best Of Cinema"-Reihe – präsentiert von FILMSTARTS

    The Doors“ läuft am 7. Mai 2024 im Rahmen der „Best Of Cinema“-Reihe wieder in den deutschen Kinos.

    Die von FILMSTARTS präsentierte Programmreihe ist eine Kooperation der Verleiher StudioCanal, Tobis, Constantin Film, X Verleih und Capelight Pictures. „Best Of Cinema“ bringt Kultfilme und Klassiker aus allen Genres zurück auf die große Leinwand und gibt euch somit die Möglichkeit, eure Lieblingsfilme wieder oder auch endlich einmal im Kino zu sehen. Und natürlich habt ihr mit „Best Of Cinema“ auch die Chance, bislang verpasste Meisterwerke direkt im bestmöglichen Rahmen nachzuholen. Mehr dazu findet ihr auf der offiziellen Website.

    Der erfolgreichste Film 2024: Mehr als 3 Millionen Besucher strömten für dieses Meisterwerk schon in die Kinos

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