Das Kino der 70er und 80er ist prägend bis heute und nicht gerade wenige Filme finden sich in unzähligen Bestenlisten wieder. Während Filme wie „2001 – Odyssee im Weltall“, „Krieg der Sterne“, bis hin zu „Abyss“, „Blade Runner“ und „Terminator“ den meisten Filmfans bekannt sind, gibt es jedoch auch genug tolle Produktionen, die im Schatten der großen Klassiker verweilen. „Outland – Planet der Verdammten“ vom Regisseur Peter Hyams („2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“) braucht sich aber nicht verstecken, denn auch hier wird das Beste vom Besten des Genres miteinander verbunden:
Große Megastrukturen im Weltall treffen auf eine üppige Ausstattung und einen orchestralen Soundtrack. Der erste James Bond-Darsteller Sean Connery glänzt dabei in seiner Rolle als Chef einer lunaren Minenstation und rundet die technische Brillanz perfekt ab. Für kleines Geld könnt ihr „Outland“ aktuell auf Amazon Prime Video streamen.
Darum geht’s in "Outland"
Marshal William T. O'Niel (Sean Connery) wird in eine abgelegene Bergbaustation auf dem Jupitermond Io versetzt. Dort angekommen, wird er kurzerhand später von seiner Frau Carol (Kika Markham) verlassen, welche die regelmäßigen Versetzungen satt hat. Mit dem gemeinsamen Sohn Paul (Nicholas Barnes) begibt sie sich auf eine nahegelegene Raumstation, um O'Niel eine letzte Chance zu geben. Dieser wird unterdessen mit mysteriösen Todesfällen konfrontiert.
O'Niel merkt bald, dass er eine Figur in einem viel größeren Spiel ist und stellt sich fortan allein gegen die korrupte Verwaltung, die mittels menschenverachtender Praktiken maximale Gewinne erzielen will. Er setzt sein Leben aufs Spiel, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Ein Actionabenteuer im Weltall
Ganz ästhetisch beginnt „Outland“, indem er die Erhabenheit des Jupiters und die von Menschenhand erbauten Architekturen künstlerisch grandios festhält. Ein Orchester setzt ein und direkt werden Erinnerungen an Stanley Kubricks Science-Fiction-Klassiker wach. Die Frage, welche sich direkt stellt, ist offensichtlich: Handelt es sich auch in diesem Fall um einen künstlerischen und anspruchsvollen Film?
Filmfans dürfen auf jeden Fall gespannt sein, auch wenn die Figuren eher klassisch gehalten sind. Auf der einen Seite gibt es die markanten Männer, die mal mehr, mal weniger einen ausgeprägten moralischen Kompass besitzen. Auf der anderen Seite stehen die Frauen, die eher links liegen gelassen werden. In Hinblick auf starke Frauenfiguren hinkt der Sci-Fi-Film mit einfachen Figurenzeichnungen zugeben ganz schön hinterher, doch das macht er an anderer Stelle wieder wett.
Sobald die Reise durch die Raumstation auf dem kargen Jupitermond beginnt, zeigt sich das aufwändig produzierte Werk von seiner allerbesten Seite. 16 Millionen US-Dollar hat „Outland“ zu seiner Zeit gekostet (zum Vergleich, das sind fünf Millionen mehr als bei „Alien“) und das sieht man ihm auch direkt an.
Wenig Horror und dennoch spannend
Abstriche muss man dabei natürlich beim Horror machen, da „Outland“ mit ein paar Toten, ein bisschen Blut und Besatzungsmitgliedern, die den Verstand verlieren, in der Hinsicht nur das Mindeste bietet. Spannung wird dafür an anderer Stelle erzeugt, doch hier möchten wir nicht zu viel verraten.
Abgerundet wird all das durch die gelungene Verschmelzung von Science-Fiction und dem Westerngenre. Ganz im Sinne des Westerns wird auch hier die Gewalt bekämpft, sodass eine vitalere und zivilere Ordnung wiederhergestellt werden kann. Verbunden mit dem Setting tief im Weltall ergeben sich Szenen, beispielsweise mit scheinbarer Schwerelosigkeit, womit die Narrative aufgepeppt wird. Zusammenfassend lässt sich daher sagen: Die Science-Fiction profitiert von den Western-Komponenten und umgekehrt.
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