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    Nach "Poor Things": Diesen Serien-Geheimtipp von 2023 mit Emma Stone müsst ihr unbedingt nachholen - auch wenn es weh tut!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascals Lieblingsserien sind „The Wire“ und „Sons Of Anarchy“. Bei "Hör mal wer der hämmert" und "Eine schrecklich nette Familie" bleibt er aber auch regelmäßig hängen.

    Ihr habt euch „Poor Things“ im Kino angeschaut und wollt nun unbedingt mehr von Emma Stone sehen? Dann dürft ihr euch die Serie „The Curse“ nicht entgehen lassen. Aber Vorsicht: Es wird sehr, sehr unangenehm.

    Emma Stone („Einfach zu haben“) zählt zu den größten Schauspielerinnen der Gegenwart. Und diesen Status hat sie sich durch ihre Auftritte in Filmen wie „The Help“, „Birdman“, „The Favourite“ oder „La La Land“ auch redlich verdient. Aktuell ist die 35-Jährige auf der großen Leinwand in Yorgos Lanthimos' „Poor Things“ zu sehen – und liefert dort ihre bislang beste Karriereleistung überhaupt ab. Ob ihre Performance mit einem weiteren Oscar honoriert wird, erfahren wir dann in der Nacht vom 10. auf den 11. März 2024, wenn die Academy Awards zum 96. Mal verliehen werden.

    Falls ihr nach „Poor Things“ nun aber richtig Lust bekommen hat, mehr von Emma Stone zu sehen, ihre großen Erfolge aber bereits von der Watchlist abgearbeitet habt, dann habe ich einen absoluten Serien-Geheimtipp für euch : „The Curse. Das von Nathan Fielder und Benny Safdie entwickelte, geschriebene und inszenierte Format ist 2023 direkt bei Paramount+ erschienen, konnte aber in Deutschland nicht die verdiente Aufmerksamkeit für sich verbuchen.

    Darum geht’s in "The Curse"

    Whitney (Emma Stone) und Asher Siegel (Nathal Fielder) sind frisch verheiratet und moderieren beim Heimwerker-Sender HGTV die Reality-TV-Show „Fliplanthropy“. Hier wird das Duo bei seinem Plan unterstützt, die Einheimischen in der Kleinstadt Espanola im US-Bundesstaat New Mexiko mit ihrer Immobilienentwicklungsfirma zu helfen. Auf den ersten Blick scheinen die Siegels Menschen mit guten Absichten zu sein, doch hinter der blütenreinen Fassade verbergen sich egoistische Absichten.

    Außer Kontrolle gerät die Situation, als sich Asher für seine Sendung als gönnerhafter Wohltäter inszenieren möchte und einem auf der Straße bettelnden Mädchen vor laufender Kamera 100 US-Dollar in die Hand drückt, nur um das Geld nach Abschluss der Dreharbeiten wieder zurückzufordern. Als das Mädchen sich weigert, entreißt ihr Asher das Geld – und wird daraufhin von dem Kind mit einem Fluch belegt. Was Asher zu Anfang für einen Spaß hält, lässt ihn nach einigen seltsamen Vorkommnissen mehr und mehr ins Zweifeln geraten...

    Es tut weh, dem Ganzen zu folgen

    „The Curse“ kam – jedenfalls für mich – nicht nur aus dem absoluten Nichts. Es ist auch sehr schwer, die Serie in Kategorien einzuordnen, um sie für Nichtkenner greifbar zu machen. Wenn man so möchte, kann man das Format wohl als eine extrem unnachgiebige Ausformung der unter anderem von „The Office“ oder „jerks.“ bedienten Cringe-Comedy beschreiben. Wo die genannten Serien aber recht schnell abblenden, verharrt „The Curse“ in dem puren, bis auf den Kern freigelegten Gefühl von Unannehmlichkeit.

    Die Charaktere, die uns hier über zehn Episoden begleiten, sind der Inbegriff von Profilneurotikern. Ihnen geht es nicht darum, etwas Gutes für ihre Umwelt zu tun. Stattdessen liegt das Hauptaugenmerk ihrer intrinsischen Motivation allein darauf, sich einen Vorteil zu verschaffen. Die Charaktere von Emma Stone, Nathan Fielder oder Benny Safdie, der hier als TV-Produzent Dougie auch vor der Kamera mit von der Partie ist, sind absolute Narzissten, die von ihrem Geltungsdrang völlig vereinnahmt wurden. Eine schwierige Situation, vor allem, wenn man bereits eine gewisse Macht hat – oder sich unbedingt nach mehr sehnt.

    Showtime
    Bei Whitney und Asher wird im Bett vor allem diskutiert.

    Sicherlich ist es nicht gerade entspannt, „The Curse“ zu schauen. Dafür sind die Charaktere in ihrer Egomanie oder in ihren Minderwertigkeitskomplexen einfach zu unausstehlich. Das Lachen platzt aus den Zuschauer*in dabei eher unangekündigt hervor – eben weil immer wieder Momente entfesselt werden, die so unangenehm sind, dass man sich einfach mit irgendeiner körperlichen Reaktion aus dieser befreien möchte. Diese destruktive Form, wie „The Curse“ Cringe-Comedy begreift, ist schon ziemlich einmalig.

    Dass man trotzdem am Ball bleibt, obwohl die Charaktere verabscheuungswürdig sind, liegt wohl daran, dass „The Curse“ nicht nur grandios gespielt, geschrieben und inszeniert ist. Die Serie vermag es auch, die Absurdität unser allen Seins auf den Punkt zu bringen. Man windet sich auf der heimischen Couch von links nach rechts, weil man es wohl nur zu gut kennt, dieses Gefühl der alles lähmenden (Fremd-)Scham. Und genau das offenbart eine elementare Erkenntnis: Kontrolle ist eine Illusion. Wir haben nichts im Griff.

    "Geschmacklos und ekelerregend": Das ist der schlechteste Film mit "Poor Things"-Star Emma Stone – laut Publikum

    *Bei diesem Link zu Paramount+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

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