1327, Italien: In einer Benediktiner-Abtei im Appenin geschieht Schreckliches. Der Mönch und Illustrator Adelmo von Otranto (Lars Bodin-Jorgensen) wurde außerhalb der Klostermauern unterhalb eines Turms tot aufgefunden. Mysteriös: Das Fenster, unter dem er lag, war verschlossen. Die Mönche vermuten Übernatürliches, doch der Franziskaner William von Baskerville (Sean Connery), der mit seinem Adlatus Adson (Christian Slater) zu einem theologischen Disput angereist ist, löst das Rätsel. Allerdings schließt sich dem zweifelsfreien Suizid eine Mordserie an. Ein Mönch nach dem anderen kommt auf grauenvolle Art und Weise ums Leben.
Baskerville und Adson ermitteln und stoßen schon bald auf eine heiße Spur, die in die Bibliothek zu einem griechischen Buch, dem zweiten Buch der „Poetik“ von Aristoteles, führt. Das Werk gilt als verschollen und der Mörder will offenbar, dass dem so bleibt. Doch Baskerville und Adson kommen lange Zeit bei ihren Ermittlungen nicht so richtig voran, weshalb der päpstliche Inquisitor Bernardo Gui (F. Murray Abraham), ein alter Feind Baskervilles, gerufen wird, um unter Folter Schuldgeständnisse einzuholen...
Ein bildgewaltiges Epos
Der Philosoph, Semiotiker und Medienwissenschaftler Umberto Eco begann während einer erfolgreichen wissenschaftlichen Karriere im Alter von 48 Jahren völlig überraschend eine zweite Karriere als Bestseller-Autor. Niemand hatte damit gerechnet, aber sein Debütroman „Der Name der Rose“ wurde zum weltweiten Hit. Das war ein ungewöhnlicher Erfolg, da es sich um hochkomplexe Literatur handelt, der rund 800 Seiten dicke Roman seinen Krimi-Rahmen für Exkursionen in die Mediävistik, Theologie und Kunstgeschichte nutzt.
Dementsprechend wundert es kaum, dass die 1986 erschienene „Der Name der Rose“-Verfilmung von Jean-Jacques Annaud („Der Liebhaber“, „Sieben Jahre in Tibet“) nicht arg viel mehr als den – zweifellos raffinierten – Krimi-Plot übrig lässt. Das ist aber nicht schlimm, selbst der lange Zeit wenig begeisterte Eco fand viele Jahre später seinen Frieden mit der Verfilmung. Zu Recht. Annaud wusste, dass er inhaltlich große Abstriche machen musste, huldigte dem Roman aber dafür vor allem mit prächtigen, sehr eindringlichen Bildern, die das finstere, schmutzige und brutale Mittelalter mit all seinen zumeist äußerst unangenehmen Seiten so lebendig wie kaum zuvor werden ließen. Ebenso zur Authentizität tragen die Darsteller dabei.
Und dabei sind noch nicht mal Sean Connery und Christian Slater gemeint, die als Mittelalter-Variante von Sherlock Holmes und Dr. Watson begeistern, sondern viel eher der Rest der Besetzung, die aus extrem prägnanten Charakterköpfen (unter anderem: Ron Perlman, Helmut Qualtinger, Michael Lonsdale, Volker Prechtel, William Hickey) besteht. Annaud wollte laut Eigenauskunft extra möglichst „hässliche“ Gesichter für die Abteibewohner. Das ist etwas derb ausgedrückt, aber es sind definitiv Gesichter, die sehr gut in diese Zeit passen.
Kurzum: So spannend die Mörderhatz auch ist, unvergesslich wird der Film durch die unheimlich atmosphärischen Bilder, die einen tief in eine so ganz andere Zeit einsinken lassen, und da ist es natürlich besonders toll, dass die großartige Romanverfilmung noch mal ins Kino kommt!
DIE "BEST OF CINEMA"-REIHE – PRÄSENTIERT VON FILMSTARTS
In einer makellosen 4K-Restaurierung kehrt die großartige Literaturverfilmung im Rahmen der „Best of Cinema“-Reihe, die wir als offizieller Medienpartner unterstützen, zurück auf die Leinwand. Und nur im Kino mit sattem Dolby-Sound kann sich der ganze Sog dieses filmischen Trips entfalten. Wenn ihr Kinokarten für die Wiederaufführung von „Der Name der Rose“ gewinnen wollt, nehmt einfach an unserem FILMSTARTS-Gewinnspiel auf Instagram teil:
Wir verlosen gemeinsam mit StudioCanal und dem Label Arthaus insgesamt sechs Mal zwei Tickets. Die Gewinner*innen werden unter allen Kommentaren ermittelt, die bis zum 27. November 2023 um 19.00 Uhr gepostet wurden.
„Der Name der Rose“ ist am 5. Dezember 2023 für einen Tag wieder im Kino zu sehen.