Brandon Cronenberg macht seinem Namen alle Ehre. Als Sohn von Body-Horror-Meister David Cronenberg („Die Fliege“) muss er natürlich große Fußstapfen ausfüllen – vor allem, da er sich offenbar für die gleichen Themen interessiert wie sein alter Herr. Nachdem „Antiviral“ noch unter ferner liefen rangierte, konnte „Possessor“ 2020 einen kleinen Hype auslösen. Auch, weil Brandon Cronenberg nicht vor extrem derben Gewaltexzessen zurückschreckte.
Mit „Infinity Pool“ ist im Frühjahr 2023 sein neuer Film in den Kinos gelaufen, der als Psycho-Horror-Schocker ebenfalls aus den derben Vollen schöpfte. Die FSK-18-Freigabe kommt auch in diesem Fall nicht von ungefähr! Ihr habt „Infinity Pool“ bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn nun im Abo des Sky-Streamingdienstes WOW nachholen. Aber Vorsicht: Nichts für schwache Nerven!
Darum geht's in "Infinity Pool"
Sechs Jahre sind seit dem halbwegs erfolgreichen Erstlingsroman von James (Alexander Skarsgard) vergangen. Mit seiner wohlhabenden Ehefrau Em (Cleopatra Coleman) genießt der Schriftsteller in einem abgelegenen Inselresort einen perfekten Urlaub: traumhafte Strände, feinstes Essen und eine luxuriöse Unterkunft. Hier hofft er, endlich Inspiration für sein zweites Werk zu finden.
Vor Ort trifft das Paar auf die mysteriöse Gabi (Mia Goth) und ihren Gatten Alban (Jalil Lespert). Das Paar überredet James und Em, gemeinsam die Sicherheit des Resortgeländes zu verlassen und die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Bei der Spritztour überfährt und tötet James jedoch versehentlich einen auf der Landstraße stehenden Mann.
Wie sich herausstellt, herrscht auf dem Inselstaat eine Null-Toleranz-Politik in Bezug auf Verbrechen. Detective Thresh (Thomas Kretschmann) erklärt James, dass er zum Tode verurteilt wird. Doch es gibt noch ein Schlupfloch: Gegen eine hohe Geldsumme könnte anstelle seiner auch ein Klon-Double hingerichtet werden. James willigt ein, bezahlt und wird freigelassen, um daraufhin in einen Strudel aus Gewalt und Lust zu geraten...
Ekelhafter war ein Selbstfindungstrip nie!
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Infinity Pool“ sehr gute 4 von 5 möglichen Sternen. Das Fazit unseres Chefredakteurs Christoph Petersen fällt dabei folgendermaßen aus: „Der wohl abgefuckteste Selbstfindungstrip, der jemals seinen Weg auf die Kinoleinwand gefunden hat.“
Tatsächlich muss man schon mit einigen Wassern gewaschen sein, um „Infinity Pool“ einfach über sich ergehen zu lassen, denn selbst ein abgeklärtes Publikum dürfte von Brandon Cronenbergs Schocker ziemlich überrumpelt werden. Sein verstörender Cocktail aus Urin, Sperma und Blut legt mit aller Gnadenlosigkeit die Verdorbenheit des Wohlstandstourismus offen – und scheut dabei wirklich vor keinem menschlichen Abgrund zurück.
Der Hang zur Hässlichkeit ist in „Infinity Pool“ Methode: „Auch was die Inszenierung angeht, verzichtet Brandon Cronenberg konsequent auf ‚schöne‘ Bilder: Die Polizeiwache samt Klon-Apparatur erinnert an autoritäre Propagandaarchitektur, während ein überraschender Handjob, der bis zum Höhepunkt in Nahaufnahme gezeigt wird, sogar noch weniger Sinnliches an sich hat als ein zu Brei geschlagener Schädel, bei dem Cronenberg viel länger draufhält, als es sich für ein Nicht-Gorefest eigentlich ‚gehört‘ .“
"Der beste 'Hunger Games'-Film": Die ersten Reaktionen zu "Die Tribute von Panem - The Ballad Of Songbirds & Snakes" sind da*Bei diesem Link zu WOW handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.