Es ist kein Geheimnis, dass die „Nightmare on Elm Street“-Reihe von Regie-Legende Wes Craven unter starken Qualitätsschwankungen leidet. Dies mag daran liegen, dass Craven die Reihe nie als Franchise gesehen hat und es bei einem Teil belassen wollte. Zwar fungierte er auch bei späteren Einträgen der Serie als Ideengeber, doch die kreative Kontrolle lag in anderen Händen.
New-Line-Cinema-Produzent Robert Shaye erkannte bereits früh das Potenzial vom Albtraum-Hausmeister Freddy Krüger und beschloss, die Reihe auszubauen. Dafür holte er junge, fähige Regisseure an Bord, die sich im Horror-Franchise austoben durften. Unter seiner Führung wich die Reihe um den Kindermörder auch immer stärker von ihren Horror-Wurzeln ab und begab sich auf Comedy-Pfade. Eine Entwicklung, der Wes Craven immer kritisch gegenüberstand.
Für den Abschluss der Reihe (wir klammern hier einmal den dümmlichen „Freddy vs. Jason“ und das missglückte Remake aus) kehrte Wes Craven jedoch noch einmal auf den Regiestuhl zurück – und liefert mit „Freddy's New Nightmare“ einen der besten Teile des Franchise. Amazon Prime Video hat den Meta-Schocker jetzt in sein Programm genommen. Wer an Halloween also noch nichts vor hat, sollte sich den großartigen Abschluss der „Nightmare“-Reihe unbedingt zu Gemüte führen.
Und darum geht es in "Freddy's New Nightmare"
Heather Langenkamp (die Schauspielerin ist in fast allen Freddy-Filmen als Nancy Thompson zu sehen) konnte mit der „Nightmare on Elm Street“-Reihe ihren großen Hollywood-Durchbruch feiern. Inzwischen ist das Franchise beerdigt und Heather auf der Suche nach neuen Jobs. Doch sie wird von seltsamen Träumen heimgesucht, in denen ihr ausgerechnet der Albtraum-Hausmeister Freddy Krüger (Robert Englund) auf den Fersen ist.
Verzweifelt sucht sie Rat bei den anderen Beteiligten der Filmreihe: Während der ehemalige Freddy-Darsteller Robert Englund Heather beruhigen will, erklärt ihr ausgerechnet Regisseur Wes Craven, dass ihre Angst durchaus berechtigt ist. Freddy ist real – und lies sich in der Vergangenheit nur durch die Filme bändigen. Jetzt, wo die Reihe eingestellt ist, kehrt auch der Killer in die Träume zurück – und auch Heathers Sohn Danny (Miko Hughes) scheint auf der Liste des mordenden Hausmeisters zu stehen.
Ein großer Meta-Spaß für Freddy-Fans
Es ist schade, dass der Film unter Genre-Fans bis heute nicht die Anerkennung bekommt, die er eigentlich verdient hätte. Dies mag daran liegen, dass die Reihe vorher schon von Produzent Robert Shaye gnadenlos ausgeschlachtet und an den Mainstream-Horror-Markt angepasst worden ist - und die verbliebenen Fans eher Horror-Comedy als Meta-Grusel erwartet haben. Dabei macht allein die kurze Inhaltsbeschreibung deutlich, was für ein abgefahrenes, selbstreflektiertes und dabei doch bisweilen erstaunlich düsteres Horror-Vergnügen „Freddy's New Nightmare“ letztlich geworden ist.
Fast jeder, der im Laufe der Jahre eine wichtige Rolle im „Nightmare“-Universum gespielt hat, schaut in diesem fiesen Meta-Streifen für einen letzten Auftritt vorbei. Es fühlt sich dabei fast wie ein gemeinsames Abschiednehmen an, denn auch wenn nach diesem Schocker noch zwei weitere, eher misslungene Filme mit Freddy Krüger folgen sollten (und eine Wiederbelebung der Reihe in Zukunft nicht ausgeschlossen sein dürfte), ist und bleibt „Freddy's New Nightmare“ der letzte richtige „Nightmare on Elm Street"-Streifen.
Wer jetzt Lust auf den Horror-Schocker hat, kann sich zur Einstimmung noch einmal den Trailer anschauen, den wir euch hier eingebunden haben:
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