„Wonder Woman 1984“ gehört zu den Filmen, die am stärksten unter der Corona-Pandemie gelitten haben: Eigentlich sollte die DC-Fortsetzung mal vor Corona starten, wurde dann aber auf Juni 2020 verschoben – und anschließend immer weiter nach hinten. Schlussendlich kam „Wonder Woman 2“ dann im Dezember 2020 gleichzeitig in den Kinos und auf dem US-Streamingdienst HBO Max raus und verbreitete sich deswegen rasant illegal im Internet. Ich bin mir sicher: Das ist einer der Gründe, warum „Wonder Woman 1984“ so erstaunlich schlecht beim Publikum angekommen ist.
Wäre der DC-Blockbuster wie „Wonder Woman“ in den Kinos gelaufen, wären die sehr mauen Reaktionen zumindest ein bisschen positiver ausgefallen, davon bin ich überzeugt. Wer „Wonder Woman 2“ bislang noch nicht gesehen hat, aber der DC-Fortsetzung eine Chance geben möchte, hat heute Abend die Gelegenheit dazu. Denn „Wonder Woman 1984“ läuft am heutigen 8. Oktober 2023 ab 20.15 Uhr auf ProSieben. Alternativ könnt ihr den Film aktuell bei Joyn streamen:
Und ich finde: Es lohnt sich – trotz einiger Schwächen im Mittelteil und einer insgesamt zu langen Laufzeit. Denn „Wonder Woman 1984“ unterscheidet sich wohltuend vom Vorgänger: Verschwunden sind die düsteren Schützengräben des Ersten Weltkriegs, stattdessen werden die Achtziger in ihrer ganzen protzigen Pracht zum Leben erweckt – mit leuchtenden Farben, Schulterpolstern und Fönfrisuren.
Gleichzeitig entwickeln Regisseurin Patty Jenkins und ihre Co-Drehbuchautoren Wonder Woman stimmig weiter und stellen hier weniger Dianas Fähigkeiten als Superheldin, sondern ihre Charakterstärke auf die Probe: Kann sie der Versuchung widerstehen, die die Rückkehr ihres geliebten Steve Trevor darstellt? Oder nimmt sie den hohen Preis, den sie dafür zahlen muss, in Kauf?
Dieses zentrale Dilemma erweist sich als größte Stärke von „Wonder Woman 1984“ und sorgt für zwei der bewegendsten und besten Szenen des Superhelden-Kinos der vergangenen Jahre, die ich hier aber natürlich nicht vorweg nehmen werde. Als großes Plus erweist sich dabei auch die fantastische Filmmusik von Hans Zimmer, der das bekannte „Wonder Woman“-Thema passend zur charakterlichen Weiterentwicklung der Hauptfigur in reifere, melodischere Klänge überführt.
Gleichzeitig knüpft „Wonder Woman 1984“ aber auch an die Stärken des ersten Films an: Die Romanze zwischen Steve und Diana ist trotz umgekehrter Vorzeichen weiterhin ebenso humorvoll wie überzeugend und Diana bekommt erneut ihre triumphalen Superheldinnen-Momente, egal ob sie Diebe in einem Kaufhaus überwältigt oder einen Militärkonvoi ausschaltet.
Die Handlung von "Wonder Woman 1984"
Washington, D.C., 1984: Nachdem Diana alias Wonder Woman (Gal Gadot) einen Überfall auf einen Antiquitätenhändler verhindert hat, landet das Raubgut bei Barbara Minerva (Kristen Wiig), mit der Diana in ihrer zivilen Identität im Smithsonian Museum zusammenarbeitet. Darunter befindet sich auch ein mysteriöser Stein, der Wünsche erfüllen kann:
So bringt der Traumstein nicht nur den vor 70 Jahren verstorbenen Steve Trevor (Chris Pine) wieder zurück, sondern verleiht der schüchternen Barbara auch neues Selbstvertrauen und Superkräfte ähnlich denen von Wonder Woman. Doch als der Stein in die Hände des kurz vor der Pleite stehenden Geschäftsmanns Maxwell Lord (Pedro Pascal) gerät, droht dieser die ganze Welt ins Chaos zu stürzen...
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