Es mag kaum vorstellbar scheinen, doch in seinem Herkunftsland Japan ist „The Boy And The Heron“ ohne vorab veröffentlichte Trailer, Szenenbilder oder ähnliches Promo-Material in die Kinos gekommen. Einzig ein handgemaltes und sehr wenig aussagekräftiges Teaserplakat gab es – und trotzdem war der neue Anime-Film ein voller Erfolg und spielte alleine in Japan mehr als 50 Millionen Dollar ein. Und das liegt vor allem an einem Namen: Hayao Miyazaki.
Der Anime-Meisterregisseur hat in seiner langen Karriere solche Ausnahmewerke wie „Mein Nachbar Totoro“, „Prinzessin Mononoke“ und „Chihiros Reise ins Zauberland“ inszeniert, doch eigentlich wollte er sich 2013 nach „Wie der Wind sich hebt“ in den Ruhestand begeben. Nachdem Miyazaki schon 2018 den Kurzfilm „Boro The Caterpillar“ inszenierte, kehrte er nun mit „The Boy And The Heron“ (ursprünglich auch bekannt als „How Do You Live?“) für einen wirklich allerletzten Film auf den Regiestuhl zurück.
Während das Regie-Comeback von Miyazaki in Japan als Grund ausreichte, um zahlreiche Menschen in die Lichtspielhäuser zu locken, setzt man im Rest der Welt auf ein traditionelleres Marketing für „The Boy And The Heron“. So sind etwa über den über den US-Kinoticket-Anbieter Fandango bereits einige Szenenbilder veröffentlicht worden – und nun gibt es tatsächlich auch einen ersten Trailer zu dem Anime-Film, nachdem bereits ein kurzer Teaser veröffentlicht wurde, der aber nur aus einigen Texttafeln besteht.
Der Teaser fasst den Inhalt des Films wie folgt zusammen (Achtung, weiterlesen oder Trailer anschauen auf eigene Gefahr, wenn ihr ähnlich wie die Menschen in Japan völlig unvoreingenommen in „The Boy And The Heron“ gehen wollt): Ein Junge namens Mahito sehnt sich nach seiner Mutter und reist in eine Welt, die sich die Lebenden und die Toten teilen, in der der Tod ein Ende findet und das Leben neu beginnt.
Eine etwas ausführlichere Synopsis: Nach dem Tod seiner Mutter bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg zieht Mahito mit seinem Vater und dessen neuer Frau aufs Land. Beim Erkunden der Umgebung stößt er auf einen geheimnisvollen Turm und einen sprechenden Reiher (engl. „heron“) und landet so in einer magischen Welt voller fantastischer Kreaturen...
„The Boy And The Heron“ wird bei den Filmfestspielen in Toronto (TIFF) als Eröffnungsfilm dienen und anschließend auch regulär in den amerikanischen Kinos erscheinen. Wann und wie der Anime-Film nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt.
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