Found-Footage-Horror war für die Dauer einiger Jahre allgegenwärtig – nicht zuletzt dank des enormen Erfolgs von „Blair Witch Project“, der zahlreiche Filmschaffende (und Studiobosse) anspornte, sich im Low-Budget-Genre zu betätigen. Zuletzt wurde es zwar ruhiger um das Genre, jedoch wäre es ein Irrtum, daher von einem Stillstand zu sprechen.
Denn mit der sich ändernden Medienwelt veränderte sich auch das Found-Footage-Kino: Mittlerweile ist es im Livestream-Zeitalter angelangt und wirkt daher wieder topaktuell. Seit dieser Woche ist „Deadstream“ im Heimkino erhältlich – eine positiv besprochene Horror-Komödie, die wie ein Livestream aufgezogen ist.
Neben der regulären Edition ist auch eine limitierte 4K-Edition* von „Deadstream“ erschienen, die ein Booklet beinhaltet und deren Cover eine Hommage an Sam Raimis „Evil Dead“ darstellt. Zudem kann der Film über Prime Video* als VOD gekauft oder geliehen werden.
"Deadstream": Livestream des Terrors
Social-Media-Influencer Shawn Ruddy (Joseph Winter) ist für seine streitbaren Aktionen berühmt-berüchtigt. Mit seinem letzten Video ist er jedoch zu weit gegangen und hat seine Sponsoren verloren – und mächtig Ärger mit YouTube bekommen!
Um der Welt (und vor allem: sämtlichen potentiellen Geldgebern) zu beweisen, was noch immer in ihm steckt, plant er einen aufsehenerregenden Livestream: Er will eine Nacht in einem verfallenen Haus verbringen, in dem bereits mehrere Menschen unter sonderbaren Umständen gestorben sind. Aus der Horrorhaus-Comeback-Aktion wird allerdings bald ein Kampf um Leben und Tod – der aber extrem viele Views generiert...
Filmfans, die mit großer Passion Haare spalten, wenn es um (Sub-)Genre-Einteilungen geht, werden sicherlich emsig debattieren, ob „Deadstream“ wirklich als Found-Footage-Film durchgeht. Im von „Blair Witch Project“ popularisierten Sinne ist die Genre-Bezeichnung gewiss fraglich, da der Film nicht als angeblich irgendwo zurückgelassenes Material präsentiert wird.
Doch wenn man Found-Footage-Horror so versteht, dass der Film als das ungeschliffene audiovisuelle Projekt einer der handelnden Figuren aufgezäumt wird, passt das Label eben doch. Das Regie-/Skript-Duo Vanessa & Joseph Winter lässt „Deadstream“ so wirken, als hätten wir einen entgleisenden Livestream entdeckt – und blieben einfach am Ball. Genauso wie das zynische, sensationsgierige Publikum, das in dieser satirischen Horror-Komödie ebenso kritisiert wird wie Schock-YouTuber und streitbare Livestreamer auf Twitch und Konsorten.
Inwiefern Filme wie „Deadstream“ die Zukunft des Found-Footage-Kinos aufzeigen könnten, hat FILMSTARTS-Video-Producer Hardy Zaubitzer vor einigen Wochen bereits in einem eigenen YouTube-Beitrag erläutert:
Allgemein fand „Deadstream“ löblichen Anklang. So sind 91 Prozent der beim Kritiken-Aggregator RottenTomatoes vermerkten Reviews positiv – zumeist wird die ausbalancierte Mischung aus Humor und Schrecken gelobt, die die Winters in ihrem Film abgeliefert haben.
Heimkino-Knaller: Dieser brutale Action-Reißer des "Face/Off"-Regisseurs war lange indiziert – jetzt erscheint er uncut*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.