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    Heute erstmals im TV: In diesem Fantasy-Abenteuer entdeckt eine unaufhaltbare Killermaschine ihre Gefühle
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Umwerfende Bilder und mitreißende Gefühle: In „Violet Evergarden – Der Film“ wird die Geschichte einer traumatisierten Soldatin erzählt, die zu ihrer emotionalen Seite findet. Romantik, Sehnsucht und Trauer in einem eindrucksvollen Paket!

    Obwohl zahlreiche international populäre Anime-Serien Hunderte an Episoden aufweisen, ist es ein Irrtum, dass Anime-Formate generell enorm in die Länge gezogen werden. So gibt es zwischen XXL-Hit-Serien wie „One Piece“ oder „Naruto: Shippuden“ Phänomene wie „Violet Evergarden“: Die Serie über eine Ex-Soldatin, die sich nach ihren blutigen Taten wieder in die Gesellschaft einzugliedern versucht, umfasst lediglich 13 Episoden.

    Dennoch erarbeitete sie sich eine eingeschworene Fanbase und wurde mit Film-Ablegern sowie einem Kino-Sequel fortgeführt. Heute, am 18. August 2023, läuft „Violet Evergarden – Der Film“ ab 20.15 Uhr bei ProSieben Maxx als deutsche TV-Premiere. Der Film aus dem Jahre 2020 ist so erzählt, dass man ihn auch ohne Vorkenntnis der 2018er Serie nachvollziehen kann ...

    ... und mit seiner bestechend-schönen Optik und der emotionalen Kerngeschichte hat er genügend Qualitäten, um Neulinge abzuholen. Aber wenn ihr doch tiefer abtauchen wollt: Die Serie, dieser Film und die Ableger „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ sowie „Violet Evergarden: Erinnerungen“ sind bei Netflix abrufbar sowie demnächst auch als Gesamtbox erhältlich:

    "Violet Evergarden": Die perfekte Waffe wird sentimental

    Während des Krieges war Violet Evergarden mehr als eine Soldatin – sie war eine hocheffiziente Killermaschine. Nun, da Frieden eingekehrt ist, sucht sie nach einem neuen Lebenssinn. Dass sie nicht nur körperliche Narben davongetragen hat, sondern allmählich zu ihren Emotionen steht und ihre psychischen Kriegsschäden behandeln möchte, verleiht diesem Handeln weitere Dringlichkeit.

    Wie passend, dass sie nun als „Autonome Korrespondenzassistentin“ agiert und daher den Auftrag hat, die Gedanken und Gefühle von Menschen in Worte zu fassen und auf Papier zu bringen. Als eines Tages ein Brief auftaucht, der die Handschrift eines früheren, vermeintlich gefallenen Wegbegleiters aufzuweisen scheint, empfindet Violet erstmals glühende Hoffnung: Lässt sich diese unbeschreibliche Leerstelle in ihrem Herzen füllen?

    Durch kurze, recht drastische, aber niemals effekthascherische Rückblenden auf die Kriegszeit vermittelt Regisseur Taichi Ishidate sehr eindringlich, welche Last Violet mit sich trägt, während der Hauptschauplatz der zentralen Story eine wahre Wucht des Wohlgefühls ist: Das fiktive Land namens Leidenschaftlich lässt japanische und westeuropäische Einflüsse zu einem romantischen, bildhübschen und harmonischen Ganzen verschmelzen.

    Nicht nur das atemberaubend schöne Design der Schauplätze macht „Violet Evergarden – Der Film“ so sehenswert, sondern auch die Detailliebe, mit der Studio Kyoto Animation diese Designs ausfüllt: Mit zahlreichen atmosphärischen Elementen wirkt die Filmwelt überaus lebendig und einladend. Dass Ishidate diese vitalen, berührenden Bilder oftmals für sich stehen lässt und die Figuren ihre Gefühle non-verbal ausdrücken, ist darüber hinaus eine willkommene Ruheinsel zwischen den Eindrücken aus Violets Vergangenheit.

    Und es gestattet uns schlussendlich, die Dialogleerstellen in den eigenen Gedanken zu füllen – was Teil des Reizes ist: Wir lernen die Figuren so gut kennen, und sie sind so ausdrucksstark, dass wir sie auch ohne Worte verstehen. Aber die Konflikte sind (trotz dieser sehr spezifischen Filmwelt) so universell, dass man kaum drumherum kommt, eigene Erfahrungen oder Sorgen in die stillen Momente zu projizieren.

    Darauf muss man sich natürlich einlassen. Denn „Violet Evergarden“ wird zwar gemeinhin als Fantasy bezeichnet, die fantastischen Elemente sind jedoch sehr subtil. Der Film könnte auch als Vertreter des Magischen Realismus oder zurückhaltendes Steampunk-Sci-Fi durchgehen – man sollte also kein Spektakel erwarten.

    Im Fokus stehen die Figuren, ihre Gefühle und die sie widerspiegelnden, atemberaubenden Schauplätze. Ist man aber auf dieser Wellenlänge angekommen, bietet dieser Anime-Tipp eine regelrechte Flut an Eindrücken und Gefühlen, die zum Schluss mit großer Wucht auf das geneigte Publikum einprasselt. Haltet also besser die Taschentücher bereit!

    Einen fetten Fehler in "Oppenheimer" gibt's auf der ganzen Welt - außer in Deutschland!

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