Darf man über Adolf Hitler und das Grauen der NS-Zeit lachen? In seiner Nazi-Groteske „Jojo Rabbit“ beantwortete Marvel-Regisseur und -Star Taika Waititi („Thor 3“ und „Thor 4“) diese Frage mit einem eindeutigen „Ja“ – und lieferte damit den lustigsten Film des Jahres 2019 (US-Start) beziehungsweise 2020 (deutscher Start) ab. Wenn ihr „Jojo Rabbit“ im Kino verpasst habt, gibt es am Sonntag, 13. August 2023, die Gelegenheit zum Nachholen, denn ProSieben zeigt den Film um 20.15 Uhr.
Wer Filme lieber ohne Werbeunterbrechungen und wahlweise auch im englischen Original (mit wunderbar bescheuertem deutschen Akzent von Taika Waititi als Hitler!) sehen will oder diesen Artikel zu spät angezeigt bekommt, findet „Jojo Rabbit“ auch im Abo beim Streamingdienst Disney+:
Das ist "Jojo Rabbit"
Deutschland im Jahr 1945: Jojo Betzler (Roman Griffin Davis) ist zehn Jahre alt und lebt allein mit seiner Mutter Rosie (Scarlett Johansson). Wobei, „allein“ stimmt eigentlich nicht ganz: Denn zum einen hat Jojo einen imaginären Freund und zwar niemand Anderen als Adolf Hitler (Taika Waititi) höchstpersönlich. Und zum anderen lebt im Haus von Jojo und seiner Mutter noch die junge Elsa (Thomasin McKenzie), eine jüdische Klassenkameradin von Jojos verstorbener Schwester.
Als Jojo das entdeckt, ist er entsetzt, schließlich ist er ein begeisterter Nachwuchs-Nazi und in der Hitlerjugend engagiert. Jojo will die Gestapo informieren, doch Elsa erklärt ihm, dass die seine Mutter dann auch mitnehmen würde. Und schon bald merkt Jojo, dass Elsa überhaupt nicht dem entspricht, was man ihm bisher über Juden erzählt hat...
FILMSTARTS-Autor Oliver Kube überschreibt seine Kritik zu „Jojo Rabbit“ mit einem großen Lob: „Der lustigste Film des Jahres!“. Und er ist mit dieser Sicht nicht allein: Das von Taika Waititi verfasste Skript wurde bei den Oscars 2020 als Bestes adaptiertes Drehbuch ausgezeichnet (es basiert auf dem Buch „Caging Skies“ von Christine Leunens).
Zwischen den von einem großartigen Cast (u.a. auch noch Stephen Merchant, Rebel Wilson und Sam Rockwell) vorgetragenen originellen Drehbuch-Einfällen, reihenweise zündenden Onelinern, gelungenen Improvisationen und schrägen Körperhumor-Einlagen bleibt einem bei „Jojo Rabbit“ jedoch auch immer wieder das Lachen im Hals stecken, wie unser Autor beschreibt.
„Waititi gelingt es hier durchgehend, den Zuschauer mitten in all dem Wahnsinn in ein immens tiefes, emotionales Loch zu stürzen, ihn mit den Charakteren ehrliche Tränen vergießen zu lassen und ihn dann mit der nächsten Szene genauso problemlos wieder herauszuziehen“, heißt es etwa.
„Ihm ist es geglückt, eine Geschichte mit zwei zerstörten Kindheiten, Rassismus, Faschismus, Krieg und Genozid über weite Strecken locker, leicht und lustig zu gestalten, ohne dass beim Publikum aufgrund seines ausgelassenen Lachens ein schaler Nachgeschmack in Form eines schlechten Gewissens zurückbleibt.“ So vergeben wir für „Jojo Rabbit“ hervorragende 4,5 von 5 Sternen.
4,32 von 5 Sternen! Das ist die beste Comedy-Serie aller Zeiten – laut den deutschen Zuschauern*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
