Acht Filme lange spielten Alan Rickman und Matthew Lewis Seite an Seite den Hogwarts-Lehrer Severus Snape und den tollpatschigen Schüler Neville Longbottom. Doch all die Jahre lang traute sich Lewis kaum, mit dem von ihm verehrten Alan Rickman am „Harry Potter“-Set zu sprechen.
Das änderte sich erst an Rickmans allerletztem Drehtag von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“, wie sich Lewis im Interview mit Michael Rosenbaum im „Inside Of You“-Podcast erinnert.
Matthew Lewis nahm seinen ganzen Mut zusammen und suchte Rickman in dessen Wohnwagen auf, um ihm seine Bewunderung und seinen Dank auszusprechen. Und was ihn erwartete, hätte er sich nicht in seinen wildesten Träumen ausmalen können: Denn Alan Rickman nahm sich doch tatsächlich die Zeit, an seinem letzten Drehtag der gesamten „Harry Potter“-Reihe seinem jungen Kollegen Ratschläge für dessen Zukunft zu geben.
Karriere-Tipps bei einer Tasse Tee
Und das auch noch auf so charmant-fürsorgliche Weise, wie man es sich zwar beim Briten Alan Rickman, aber mitnichten bei dessen düsterer „Potter“-Figur Severus Snape vorstellen kann: nämlich bei einer frischgebrühten Tasse Tee. Und so erzählt Lewis die herzerwärmende Anekdote:
„Ich bin zu seinem Wohnwagen gegangen und sagte einfach: ‚Hi, ich weiß, es ist dein letzter Tag, und ich wollte dir einfach nur sagen, dass es unglaublich war, so lange mit dir zu arbeiten. Ich weiß, dass wir nicht sehr viel miteinander gesprochen haben, aber ich wollte dir nur sagen, dass das nur war, weil ich zu ängstlich war, du warst einfach unglaublich… Danke, dass du mir erlaubst hast, zehn Jahre mit dir zu arbeiten und dass du mich nie angeschrien oder einen von uns als dir nicht ebenbürtig behandelt hast.“
Daraufhin habe Alan Rickman den jungen Schauspieler hereingebeten und einen Teekessel aufgesetzt: „Wir tranken eine Tasse Tee und sprachen darüber, was ich tun würde, um mit meiner Karriere voranzukommen, und was er mir dafür empfehlen würde.“
Alan Rickman bleibt unvergessen
Auch schon Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe hatte immer wieder darüber gesprochen, wie wunderbar die Zusammenarbeit mit Rickman gewesen sei und wie sehr ihn der erfahrene Film- und Theaterschauspieler unterstützt habe. Er habe ihn immer ermutigt, sowohl an den „Potter“-Sets als auch in den Jahren nach dem Ende der Reihe.
Alan Rickman starb am 14. Januar 2016 an Krebs und ist (nicht nur) durch seine Rollen in „Harry Potter“, „Stirb langsam“, „Robin Hood“, „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Tatsächlich... Liebe“ unvergessen. Sein Part als Severus Snape ist legendär – und darin besteht wohl einer der größten Wermutstropfen, sollte das Theaterstück „Harry Potter und das verwunschene Kind“ doch noch als „Harry Potter 8“ verfilmt werden:
Denn in der Handlung von „Das verwunschene Kind“ kommt Snape vor und müsste für eine Verfilmung umbesetzt werden. Oder Alan Rickman kehrt als CGI-Kreation im Film zurück, wie beispielsweise auch schon der verstorbene Peter Cushing als Großmoff Tarkin in „Rogue One: A Star Wars Story“.
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