„Fight Club“ ist wohl die Definition von Kultfilm: David Finchers Mischung aus Mindfuck, Konsumkritik und knalligem Genre-Kino vereint eine Menge Fans hinter sich, und zahlreiche Szenen und Zitate aus dem Film sind ins kollektive Popkultur-Gedächtnis eingegangen – von Tyler Durdens „Fight Club“-Regelwerk bis hin zu den einstürzenden Wolkenkratzern zu „Where Is My Mind?“ von den Pixies.
Auch nach mehrmaligem Anschauen kann man in „Fight Club“ noch neue Details entdecken, und besonders aufmerksame Fans haben den Film regelrecht nach Easter Eggs und versteckten Anspielungen durchkämmt. Dabei sind sie unter anderem auf ein Detail gestoßen, das in nahezu jeder einzelnen Szene zu sehen ist – und einem trotzdem leicht durch die Lappen gehen kann...
Es gibt kaum eine Szene in „Fight Club“, in der nicht mindestens ein Starbucks-Becher im Bild ist – oft nur unauffällig im Hintergrund platziert. Das ist natürlich weder ein Zufall noch der Tatsache geschuldet, dass am Set des Films literweise Starbucks-Kaffee konsumiert wurde. Und auch um eine bezahlte Produktplatzierung handelt es sich nicht, schließlich wäre das angesichts der konsumkritischen Haltung des Films auch ganz schön doppelmoralisch.
Vielmehr ist das, was nach besonders penetranter Schleichwerbung aussieht, eng mit der Botschaft des Films verwoben. Denn zum einen illustriert Fincher auf diese Weise die Allgegenwärtigkeit von Markenprodukten, Logos und Konsumaufrufen, zum anderen führt er seinen Zuschauer*innen vor Augen, wie sehr sie darauf konditioniert sind, Produktplatzierungen nicht wahrzunehmen – zumindest nicht bewusst!
David Fincher: „Ich habe nichts Persönliches gegen Starbucks!“
Gegenüber dem Empire Magazine (via Far Out Magazine) hat sich Fincher selbst zu dem gewitzten Kaffeeketten-Osterei geäußert: „Wir hatten viel Spaß damit“, erzählte der „Sieben“-Regisseur. „Es gibt überall Starbucks-Becher, in jeder Einstellung. Ich habe nichts Persönliches gegen Starbucks. Ich denke, sie versuchen, etwas Gutes zu tun. Sie sind einfach zu erfolgreich.“
Wer extrem erfolgreich ist, muss also insgeheim Gutes im Sinn haben? Wir vermuten, dass man Finchers Aussage eher nicht für bare Münze nehmen sollte, sondern er sich einfach genau der Ironie bedient, mit der er auch das „Fight Club“-Drehbuch geschrieben hat. Auf jeden Fall lohnt es sich, bei der nächsten Sichtung des Films auch ganz genau auf den Bildrand und -hintergrund zu achten!
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