Am 27. Juni 2011 setzte sich der Wrestler CM Punk bei einer Aufzeichnung der WWE-Wrestlingshow RAW auf die Rampe und zog mal so richtig vom Leder: In seiner Ansprache beleidigte er seinen Gegner John Cena, den WWE-Besitzer Vince McMahon sowie dessen Tochter Stephanie McMahon aufs Übelste – und zwar mit Vorwürfen, die ungewöhnlich nah an realen Vorkommnissen lagen, weshalb bis heute die meisten davon ausgehen, dass dieses Segment so bestimmt nicht abgesprochen war.
Aber der Moment war (gerade deshalb) ein riesiger Erfolg: Die Fans fühlten, dass ihnen da endlich mal jemand aus der Seele spricht und schlugen sich komplett auf die Seite von CM Punk. Der sogenannte Summer Of Punk war geboren – und trotzdem war drei Jahre später Schluss, wobei sich die WWE und der Wrestling-Superstar nicht unbedingt im Guten trennten.
CM Punk auf den Spuren von Jack Nicholson
Seinen Ring-Ruhestand nutzte CM Punk anschließend, um sich unter anderem auch als Schauspieler zu probieren – und eine seiner eindrücklichsten Performances lieferte er dabei 2019 in „Girl On The Third Floor“, der am heutigen 21. Juni 2023 ab 22.00 Uhr auf dem TV-Sender Tele 5 seine deutsche Free-TV-Premiere feiert (vom 22. Juni bis 21. Juli kann der FIlm dann zudem auch kostenlos über die Tele-5-Mediathek abgerufen werden).
In dem Grusel-Horror spielt CM Punk einen Mann namens Don Koch, der in der Vorstadt ein kleines heruntergekommenes Haus gekauft hat, um es für sich und seine schwangere Frau Liz (Trieste Kelly Dunn) möglichst rechtzeitig zur Geburt ihres ersten Kindes wieder auf Vordermann zu bringen. Allerdings hat das Haus selbst offenbar ganz andere Pläne – und sorgt dafür, dass Don beim Heimwerkern immer mehr dem Wahnsinn anheimfällt, bis er selbst zur größten Gefahr für seine kleine Familie wird...
"The Shining" – nur eben ein paar Nummern kleiner
„The Girl On The Third Floor“, das Regiedebüt von Indie-Produzent Travis Stevens („Jakob’s Wife“), hat leider nur einen mäßigen Ruf – aber als ich den Film 2019 auf dem Fantasy Filmfest gesehen habe, konnte er mich durchaus überzeugen: Und zwar als fies-verspielte Miniatur-Version von „The Shining“ – mit CM Punk in den Schuhen von Jack Nicholson als axtschwingender Hausmeister Jack Torrance!
Ist der Film also ein Muss für Horror-Fans? Sicherlich nicht – aber dafür ein sympathisches Indie-Kleinod mit einem Hauptdarsteller, der nicht nur ohne Ende Charisma besitzt, sondern auch schauspielerisch viel mehr draufhat, als man es von Ex-Wrestlern im Hollywood-Geschäft gemeinhin erwarten darf.
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