In erster Linie ist Jim Carrey („Ich beide & sie“) für seine Grimassen und ausufernde Körperkomik bekannt. Das hat auch dazu geführt, dass der Schauspieler dank „Die Maske“, „Ace Ventura - Eine tierischer Detektiv“ und „Dumm und Dümmer“ zu einem der größten und bestbezahlten Stars der 1990er-Jahre aufsteigen konnte. Inzwischen weiß man, dass Carrey eben nicht nur der entfesselte Spaßvogel ist, sondern auch als Charakter-Darsteller einiges auf dem Kasten hat.
Verantwortlich dafür sind Filme wie „Die Truman Show“ oder „Der Mondmann“ gewesen. Wer Carrey noch ein weiteres Mal in einer ernsten Rolle sehen möchte, der kommt im Abo von Amazon Prime Video auf seine Kosten, denn dort steht nun das Drama „The Majestic“ ohne Aufpreis zur Verfügung. Besonders ist hier aber nicht nur der Hauptdarsteller, sondern auch der Mann, der auf dem Regiestuhl Platz genommen hat...
Darum geht’s in "The Majestic"
Der B-Movie-Autor Peter Appleton (Jim Carrey) wird unschuldig Opfer der Kommunistenhatz, die während der McCarthy-Ära zwischen 1947 und 1956 auf der Tagesordnung stand. Auf die Schwarze Liste geraten, wird Peter kurz darauf in einen Unfall verwickelt. Die Folge: Amnesie. Er landet daraufhin in dem kleinen Küstenort Lawson, wo ihn der alte Kinobesitzer Harry Trimble (Martin Landau) für seinen seit neun Jahren im Krieg verschollenen Sohn hält.
Trotz Bedenken nimmt er die Rolle an und renoviert zusammen mit Harry das alte Kino. Mit seiner Eingewöhnung in die heile Welt von Lawson wächst auch die Lebensfreude der verschlafenen Stadt. Doch die Idylle findet ein jähes Ende, als ihn seine Verfolger aufspüren: Er muss sich vor dem House Of Unamerican Activities verantworten und hat damit eine Aufgabe zu bewältigen, die große Ansprüche an seine neu gewonnenen Werte stellt...
Der Regisseur hat laut Publikum den besten Film aller Zeiten gedreht
Auf dem Regiestuhl von „The Majestic“ hat es sich ein Filmemacher gemütlich gemacht, der sich vor allem durch seine Stephen-King-Adaptionen einen großen Namen machen konnte: Frank Darabont. Während er mit „Der Nebel“ einen hochgradig stimmungsvollen Sci-Fi-Horror mit unvergesslichem Ende in Szene gesetzt hat, sollte nicht nur „The Green Mile“ bei Publikum und Kritik für Euphorie sorgen. Mit „Die Verurteilten“ hat Darbont sogar den laut Publikum besten Film aller Zeiten inszeniert.
Seit Ewigkeiten schon steht der Film auf Platz 1 mit einem Durchschnittswert von 9,2 von 10 Sternen der IMDb-Bestenliste. Falls ihr euch die Liste nun anschaut und verwundert seit: Ja, auch „Der Pate“ hat bei 9,2 Sternen, steht aber auf Platz 2. Warum? Hintergrund ist ein nicht gerade einfacher Algorithmus, bei dem vor allem die Anzahl der Bewertungen eine große Rolle spielt. In den 1990er-Jahren wurde die IMDb immer größer – und damit eben auch zu der Zeit, als „Die Verurteilten“ ins Kino kam und sich wenig später auf Video und bei TV-Premieren noch mehr verbreitete. So konnte sich „Die Verurteilten“ an die Spitze der Liste setzen.
Aber kann „The Majestic“ mit „The Green Mile“ oder gar „Die Verurteilten“ mithalten? Nein, nicht wirklich. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für das Drama mit Jim Carrey solide 3 von 5 möglichen Sternen. Wie es in der Kritik heißt, ist nicht die Laufzeit von zweieinhalb Stunden oder die Regie von Frank Darabont das Problem, dass „The Majestic“ kein Meisterwerk geworden ist:
„Der erste und größte Knackpunkt ist Hauptdarsteller Jim Carrey. Nicht nur, dass man seinem Gesicht bereits im starren Zustand und schließlich erst recht bei einem auch noch so kleinen Grinsen ansieht, wie die durchtrainierten Muskeln zur nächsten Lachmuskel-stimulierenden Grimasse ansetzen wollen. Er schafft es einfach nicht, die Rolle von Peter Appleton glaubhaft zu spielen.“
Das ist natürlich sehr schade für die Wirkung des Films, nichtsdestoweniger ist „The Majestic“ trotz seiner langen Laufzeit sehr unterhaltsam geworden.
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