Sie sind überlang, protzen mit sensationellen Spezialeffekten und strunzdoof. Die „Transformers“-Filme von Michael Bay („Ambulance“) haben das moderne Blockbusterkino ein Stück weit geprägt, obgleich sie von der Kritik weitestgehend abgewatscht wurden. Konnte der erste „Transformers“ noch leicht vom nostalgischen Charme des klassischen Steven-Spielberg-Kinos zehren, ging es in den folgenden Teilen eigentlich nur noch darum, hemmungslose Zerstörungsorgien in Szene zu setzen. Audiovisuell war das beeindruckend, darüber hinaus aber herrschte ausschließlich gähnende Leere.
„Transformers: The Last Knight“ konnte dann im Kino auch nicht mehr das ganz große Einspielergebnis erwirtschaften und erzielte bei einem Budget von mindestens 217 Millionen US-Dollar „nur“ noch ein globales Box-Office von etwas mehr als 600 Millionen Dollar. Nichtsdestoweniger wollen wir euch den Sci-Fi-Actioner, der heute, am 29. Mai um 20.15 Uhr auf ProSieben gezeigt wird, unter Auflage ans Herz legen: Denn wer mal wieder Bock auf infantil-krawalliges Spektakel hat, kommt mit dem fünften „Transformers“-Kracher definitiv auf seine Kosten.
Darum geht’s in "Transformers: The Last Knight"
Eine weltweite Staatenallianz hat die paramilitärische Transformers Reaction Force losgeschickt, um alle auf der Erde verbliebenen Transformers zu jagen. Optimus Prime (Stimme im Original: Peter Cullen) hat sich nach der Schlacht mit Lockdown in die Weiten des Alls verabschiedet und sein Gefolge zum Schutz von Cade Yeager (Mark Wahlberg) und seiner Familie abkommandiert. Der Mechaniker und Erfinder ist in der Provinz von South Dakota abgetaucht und betreibt dort eine Mischung aus Schrottplatz und Werkstatt.
Um seine zerstörte Heimat wiederaufbauen zu können, benötigt Optimus ein 1600 Jahre altes Stab-Artefakt aus der Zeit von König Artus, das sich in Merlins Grab befinden soll. Eine vergleichbare Magie geht von einem Medaillon aus, das seinen Weg wie von selbst zu Cade Yeager findet. Der soll den Frieden zwischen Menschen und Maschinen wiederherstellen, wird aber erst einmal im Auftrag von Lord Sir Edmund Burton (Anthony Hopkins) nach England entführt. Hier überzeugt der Brite Yeager, mit ihm, Bumblebee und der smarten Geschichtsprofessorin Vivien Wembley (Laura Haddock) eine Allianz zu bilden, um das drohende Ende der Menschheit abzuwenden...
Ein wildes Gaga-Spektakel
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Transformers: The Last Knight“ solide 3 von 5 möglichen Sternen. In seinem Fazit schreibt unser Autor Carsten Baumgardt: „Das Muster setzt sich fort: Die „Transformers“-Filme mit den ungeraden Nummern sind die besseren! Mit seinem fünften und vermeintlich letzten Film der Reihe legt Regisseur Michael Bay eine bombastische Extravaganz vor. ‚Transformers: The Last Knight‘ macht mit seiner kühnen Kreuzung von König-Artus-Sage und Sci-Fi-Action-Kirmes ab dem zweiten Drittel überraschend viel Spaß.“
Die offizielle FILMSTARTS-Kritik zu „Transformers 5: The Last Knight“
Aufgrund der unverschämten Laufzeit von fast 155 Minuten hat „Transformers: The Last Knight“ erst einmal das Problem, dass es eine ganze Weile dauert, bis der Film endlich mal an Fahrt aufnimmt. Erst mit der Ankunft von Anthony Hopkins dreht Michael Bay endlich frei: „Alles, was bis dahin nahtlos an den enttäuschenden Vorgängerfilm anzuknüpfen schien, wird plötzlich gleichsam lebendig, mit einem Mal finden die grandiosen Schauwerte […] mit der zwar komplett wüsten, aber doch emotionalen Story zusammen und bilden eine Einheit.“
Interessant (was in diesem Fall eine Mischung aus Kurzweil und Schwachsinn meint) an „Transformers: The Last Knight“ ist auch seine wilde Mischung aus Genres und Motiven: „Der kühn-irre Mix aus mittelalterlicher Saga, englischer Landsitz-Romantik und einer abenteuerlichen Stimmung, in der sich sowohl Jules Verne als auch Indiana Jones wohlfühlen würden, hat etwas ganz Eigenes und wer sich auf ihn einlassen mag, wird sich prächtig unterhalten können.“
Hinzu kommt auch der Umstand, dass es Michael Bay in diesem Fall deutlich besser gelingt, die Balance zwischen den Menschen und Robotern aufrechtzuerhalten: „Die Maschinen erhalten hier nun nicht nur wieder mehr Leinwandzeit, sondern auch eine Extradosis Emotionen. Und wenn der Regisseur dann irgendwann auch noch Raumschlachten wie in den ‚Star Wars‘-Filmen auffährt, ist das in diesem gigantomanischen Spektakel nicht der Overkill, sondern einfach nur konsequent gaga.“
Ein Grund (mehr), sich auf "Transformers 7" zu freuen: Sci-Fi-Kracher schafft, woran Michael Bay stets gescheitert ist