Die Kinogeschichte zeigt: Es ist nicht nur revolutionären Meisterwerken vorbehalten, Kultstatus zu erreichen. Nicht umsonst genießt etwa auch „SchleFaZ“ enorme Popularität. Im TV-Format mit Oliver Kalkofe und Peter Rütten geht es schließlich nicht um die besten, sondern die schlechtesten Filme aller Zeiten. Um absolute Ausnahmefälle, in denen die Leinwand als Bühne für ein Kuriositätenkabinett missbraucht wird. Filme mit großen Stars, die wohl am liebsten aus dem kollektiven Gedächtnis löschen würden, dass sie jemals für so einen Schmarrn vor der Kamera standen. Filme wie eben jener, der diese Woche neu fürs Heimkino erscheint:
„Grizzly II: Revenge“ wurde bereits 1983 gedreht, allerdings erst im Jahr 2020 (!) fertiggestellt und erstmals offiziell veröffentlicht. Ob die Filmwelt darauf aber auch gewartet hat? Nun ja... Zumindest ein kleiner Teil davon. „SchleFaZ“-Fans durften sich so jedenfalls über ein ganz besonderes Geschenk freuen. Schließlich landete der lange vergessene, mit reihenweise Superstars aufwartende Horror-Thriller von Regisseur André Szöts 2022 im beliebten Tele-5-Format, wo dem Kuriosum jene Ehre zuteil wurde, die ihm gebührt. Am 28. April 2023 erscheint der Film nun neu auf DVD und Blu-ray:
Der Film wurde bereits als limitierte Mediabook-Edition* (in gleich vier Cover-Versionen!) veröffentlicht, die sich Sammler als abstruses Schmankerl ins Regel stellen können. Wer für einen der schlechtesten Filme aller Zeiten – Kultstatus hin oder her – aber nicht unbedingt mehr Geld als nötig ausgeben will, dürfte nun mit der Standardausführung besser dran sein. Prime-Abonnentinnen und -Abonnenten haben es hingegen besonders gut: Den irrwitzigen, legendär schlechten Film gibt's aktuell auch ganz ohne Zusatzkosten im Abo von Amazon Prime Video:
Der Autor dieses Artikels kann allen Fans abseitiger Unterhaltung nur empfehlen, dieses irre Unikat zumindest einmal gesehen zu haben – auch wenn in dieser Empfehlung gleich viel Tipp wie Warnung drinsteckt.
Am Ende kostet euch „Grizzly II“ so zwar Lebenszeit, die ihr nie mehr wieder bekommt. Bei einer Laufzeit von 74 Minuten hält sich der Schaden aber immerhin in Grenzen…
"Grizzly II": Tierhorror-Rache-Reißer
Der Film fungiert als Fortsetzung zu William Girdlers „Grizzly“ von 1976 und erzählt die Geschichte eines riesigen Grizzlybären, der sich auf einen blutigen Rachefeldzug macht, nachdem sein Junges von Wilderern erschossen wurde. Und das sehr zum Bedauern von jenen Menschen, die gerade für ein Open-Air-Konzert in der Gegend sind.
Für Ranger Nick Hollister (Steve Inwood) heißt es jetzt, gemeinsam mit der Bären-Expertin Samantha Owens (Deborah Raffin) und dem erfahrenen Jäger Bouchard (John Rhys-Davies) schnell eine Lösung zu finden, bevor es zu einem nie dagewesenen Blutbad kommt…
„Grizzly II“ gilt als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten. Das unterstreichen die Durchschnittswertungen auf diversen Filmbewertungs-Plattformen wie etwa MetaCritic (7 von 100), IMDb (2.8/10) oder auch Rotten Tomatoes (8 Prozent positiv).
Kritisiert werden etwa die miserablen Spezialeffekte sowie auch die Bärenattacken, die als potenzielles Highlight des Films als leider nicht allzu kompetent umgesetzt völlig enttäuschen. Dennis Harvey von Variety bezeichnet den Film außerdem als „unfertiges Durcheinander“ – und der Autor dieses Artikels kann hier nur zustimmen: In dem Frankenstein-mäßig zusammengestückelten Sammelsurium aus Archivmaterial und Filmszenen passt irgendwie nichts zusammen, was den Film aber nur noch irrwitziger und am Ende irgendwie auch unterhaltsamer macht.
Absolutes Highlight ist natürlich, dass diese Gurke mit einem Star-Ensemble daherkommt, um das sie selbst große Blockbuster beneiden dürften. Schließlich erwarten einen hier nicht nur „Herr der Ringe“- und „Indiane Jones“-Kultstar John Rhys-Davies oder „Einer flog über das Kuckucksnest“-Terrorschwester Louise Fletcher, sondern mit „Two And A Half Men“-Ikone Charlie Sheen und den Oscarpreisträgern George Clooney und Laura Dern auch einige der größten Hollywood-Stars unserer Zeit.
Kult-Tier-Horror mit überraschend vielen Sequels bekommt Remake – vom Regisseur des ultimativen Nicolas-Cage-Films*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.