Dieser Thriller könnte selbst hart gesottenen True-Crime-Fans die Haare zu Berge stehen lassen: Um die Stadt „von dem Unreinen“ zu säubern, ermordet Saeed Hanaei im iranischen Mashhad Anfang der 2000er mindestens 16 Sexarbeiterinnen. Er soll als Spinnenkiller zweifelhafte Berühmtheit erlangen.
Harter Tobak, der auf wahren Ereignissen beruht und jetzt in „Holy Spider“ vom in Teheran aufgewachsenen Regisseur Ali Abbasi, Regisseur des skandinavischen Arthouse-Horror-Hits „Border“, in Szene gesetzt wurde. Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde der Serienkiller-Thriller für die Goldene Palme nominiert – zwar reichte es letztendlich nicht ganz für die Auszeichnung, immerhin wurde aber die Schauspielerin Zar Amir-Ebrahimi mit dem Preis für die beste Hauptdarstellerin bedacht.
Klassische Thriller-Kost in frischem Setting
Erzählerisch erinnert „Holy Spider“ klar an klassische Serienkiller-Thriller aus Hollywood, dennoch besitzt der Film ein Alleinstellungsmerkmal, das ihn von anderen Genre-Vertretern abgrenzt: Denn die Ereignisse des Films spielen eben nicht in einer westlichen Großstadt, sondern im Iran. Also in einem Land, in dem Frauen sich nicht nur vor Psychopathen wie dem Spinnenkiller vorsehen müssen, sondern auch oft genug mit den Gesetzeshütern selbst in Konflikt kommen. An wen sollen sich Frauen wenden, wenn sie bedroht werden, gleichzeitig sich aber nicht darauf verlassen können, dass die Polizei ihnen auch wirklich hilft?
Die so ausgetragene Jagd nach dem Serienkiller wird hier in einem ganz besonderen gesellschaftlichen Spannungsfeld verortet. Und die ganze Brisanz des Themas entfaltet sich so auch erst nach der Festnahme von Saeed (Mehdi Bajestani). Insbesondere das Gerichtsverfahren in „Holy Spider“ entwickelt sich nämlich in eine Richtung, die den Zuschauer*innen ein ums andere Mal einen direkten Schlag in die Magengrube versetzt – wie ihr auch in unserer Kritik von unserem FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen nachlesen könnt.
Die FILMSTARTS-Kritik zu "Holy Spider"
Bei uns startet „Holy Spider“, der von Co-Produktionsland Dänemark übrigens auch als Kandidat für die Oscars 2023 in der Kategorie „Bester internationaler Film“ eingereicht wurde, schon am 12. Januar 2023 in den Kinos. Nicht nur True-Crime-Fans sollten diesen düsteren Serienkiller-Thriller unbedingt auf dem Schirm haben.
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