Gerade erst hat „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ den drittbesten Start eines Netflix-Films überhaupt hingelegt – laut den Zahlen des Streaming-Anbieters haben den Film allein in den ersten zehn Tagen weit über 100 Millionen Menschen gesehen.
Jetzt gibt es direkt Nachschub für alle Fans von Whodunit-Thrillern zum Miträtseln: Nachdem „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ erst am 22. Dezember in einigen deutschen Kinos angelaufen ist, landet die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Louis Bayard bereits am heutigen Freitag im Abo-Angebot von Netflix.
Statt Daniel Craig begibt sich diesmal Oscargewinner Christian Bale („The Fighter“) auf Mörderjagd – nur nicht wie Craigs Meisterdetektiv Benoic Blanc im Hier und Jetzt, sondern bereits im Jahr 1830 in einer abgelegenen Militärakademie in den USA…
Ein gleich doppelt berühmter Co-Star
Der besondere Clou an der Sache: Nicht nur hat Christian Bale mit den ehemaligen Kinderstar Harry Melling einen Co-Star an die Seite gestellt bekommen, bei dem wir ganz besonders neugierig sind, wie er sich schlägt – schließlich kennen wir ihn alle als fiesen Dudley Dursley aus den „Harry Potter“-Filmen.
Zudem spielt Melling nicht irgendeine Figur – sondern einen jungen Kadetten namens Edgar Allen Poe, von dem das Publikum natürlich weiß, dass er in späteren Jahren einmal zum wohl bedeutendsten Gothic-Horror-Autoren aller Zeiten avancieren wird…
Ein bestialischer Mord
Ermitteln muss Christian Bale als erfahrener Ermittler Augustus Landor im Fall eines jungen Mannes, der zunächst erhängt im Wald in der Nähe der West Point Academy aufgefunden wurde. Allerdings blieb es nicht dabei: Noch in der Obduktionshalle wurde ihm von jemandem das Herz herausgeschnitten!
Für Augustus Landor steht damit schnell fest, dass es sich um einen Ritualmord gehandelt haben muss – und deshalb bietet sich auch Edgar Allan Poe so gut als Unterstützung an, denn der zeigt schon in jungen Jahren ein großes Interesse an allem Morbiden…
Viel Atmosphäre und trotzdem nur mittelmäßig
„Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ ist bereits die dritte Zusammenarbeit von Christian Bale und Regisseur Scott Cooper – die beiden haben zuvor auch schon das Rache-Drama „Auge um Auge“ sowie den gefeierten Western-Abgesang „Feinde – Hostiles“ gemeinsam realisiert. Trotzdem sind in diesem Fall aller guten Dinge nicht drei …
… denn ihr historischer Thriller quillt zwar über mit eisiger Gothic-Atmosphäre, aber der Plot selbst zieht sich ganz schön in die Länge. Selbst die überraschende Auflösung verliert an Knalleffekt, wenn noch mal allzu ausführlich erzählt wird, wie alles wirklich gewesen ist.
Wir geben „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ deshalb durchschnittliche 2,5 von 5 Sterne – und empfehlen somit vor allem Fans des Genres, die eh schon ein Netflix-Abo haben, hier mal reinzuschauen:
Die ausführliche FILMSTARTS-Kritik zu "Der denkwürdige Fall des Mr Poe"