Im Vergleich zu „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ konnte der historische Serienmord-Thriller „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ (im Orignal: „The Pale Blue Eye“) zwar nur eine überschaubare Zahl von Besucher*innen vor die Leinwand locken, als er kurz vor Weihnachten am 22. Dezember 2022 in einigen wenigen deutschen Kinos anlief – und trotzdem kann man sich eigentlich so gut wie sicher sein, dass der neue Film von „Antlers“-Regisseur Scott Cooper auf Netflix ein Hit wird.
Schließlich sprechen gleich eine ganze Reihe von Argumenten dafür, dass „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ ein Streaming-Superhit werden könnte:
- er hat mit Oscargewinner Christian Bale („Thor 4“) einen echten Superstar in der Hauptrolle
- der Film startet nur 15 Tage nach seinem Kinorelease bei Netflix
- das Genre der historischen, ruhig auch ein bisschen grausamen Thriller ist extrem beliebt
- die Romanvorlage von Louis Bayard hat viele Fans
- die Prämisse, dass auch der junge Edgar Allan Poe eine wichtige Rolle in dem Fall spielt, klingt zunächst mal extrem faszinierend …
- … zumal der legendäre Gothic-Poet auch noch von „Harry Potter“-Star Harry Melling (= Dudley Dursley) verkörpert wird
Die Story
Augustus Landor (Christian Bale) wird im Jahr 1830 von den Verantwortlichen einer Militärakademie zu Hilfe gerufen. Der als genial geltende Ermittler soll dort den rätselhaften Tod eines jungen Kadetten, dessen Leiche erst erhängt im Wald gefunden und dann noch in der Pathologie weiter geschändet wurde, möglichst geräuschlos aufklären. Für Augustus steht dabei schnell fest, dass es sich um einen Ritualmord handeln muss – warum sonst hätte ihm jemand das Herz herausschneiden sollen?
Doch die Grausamkeiten sind damit noch nicht durch – nur ein paar Tage später gibt es den nächsten Toten. Unterdessen sichert sich der Ermittler die Mithilfe des Kadetten Edgar Allan Poe (Harry Melling), dessen Faszination für alles Morbide ihn einmal zu einem legendären Horror-Poeten aufsteigen lassen wird, aber auch nun bei der Jagd nach dem Serienmörder bereits eine wichtige Rolle spielt…
Wir haben den Film schon gesehen
Als Fan des Genres oder der beiden Hauptdarsteller sollte man bei „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ ruhig mal einen Blick riskieren – zumal wenn man eh schon ein Netflix-Abo hat. Restlos begeistern konnte uns der Film aber – trotz überraschender finaler Pointe – leider nicht.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik haben wir mittelprächtige 2,5 von 5 Sterne vergeben, weil Scott Cooper zwar eine dichte Schaueratmosphäre herausbeschwört, dabei aber den Kriminalplot mitunter aus den Augen verliert, weshalb „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ insgesamt langatmig und zerfasert wirkt.
Die ausführliche FILMSTARTS-Kritik zu "Der denkwürdige Fall des Mr Poe"