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    Jetzt streamen: Diesen kontroversen Terrorismus-Thriller gibt es ab sofort kostenlos bei Amazon
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Hoch gelobt und scharf kritisiert: Im kontroversen Thriller „Zero Dark Thirty“ mit Jessica Chastain sehen wir die Arbeit der Menschen, die Terror-Anführer Osama bin Laden gejagt und getötet haben. Nun ist der preisgekrönte Film bei Amazon Freevee.

    Mit „Gefährliche Brandung“ schuf Kathryn Bigelow einen kurzweiligen Actionthriller, der dem „Fast & Furious“-Franchise als Steilvorlage diente. Doch zuletzt hat sich Bigelow dramatischeren Stoffen zugewandt. Mit dem hochspannenden Irakkrieg-Thriller „Tödliches Kommando - The Hurt Locker“ etwa räumte sie bei den Oscars ab, wenige Jahre später war sie erneut Teil der Award-Saison:

    Im Action- und Politthriller „Zero Dark Thirty“ skizziert die gefeierte Regisseurin lose die wahre Geschichte jener Menschen nach, die jahrelang die Suche nach Osama bin Laden anführten. Ab sofort könnt ihr den kontroversen Film mit Jessica Chastain bei Amazons kostenlosem, werbefinanzierten Streamingangebot Freevee abrufen.

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    Solltet ihr keine Lust auf Werbeunterbrechungen haben, können wir das gerade bei einem Thriller sehr gut nachvollziehen. Doch glücklicherweise ist er nicht nur bei Freevee abrufbar: „Zero Dark Thirty“ ist außerdem im Abo von Prime Video* enthalten und kann dort von Abonnent*innen ohne Aufpreis gestreamt werden.

    "Zero Dark Thirty": Nervenkitzel und schwere Fragen

    Kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 beginnt die Elite-Truppe Navy SEAL Team 6 mit der Suche nach dem Strippenzieher Osama bin Laden. Die Spezialeinheit besteht aus Mitgliedern der CIA und des US-Militärs, wobei CIA-Analystin Maya (Jessica Chastain) als Einsatzleiterin dient. Sie agiert vornehmlich aus dem Hintergrund, hat jedoch die größte Verantwortung zu tragen. Eines Tages stößt die Einheit im pakistanischen Abbottabad auf eine heiße Fährte. Aber um der Spur erfolgreich nachgehen zu können, müssen einige folgenschwere Entscheidungen gefällt werden...

    Kathryn Bigelow und Drehbuchautor Mark Boal bekamen 2011 die potentiellen Folgen dessen zu spüren, einen Film über topaktuelle Ereignisse zu planen: Ihr Vorhaben, von der erfolglosen, kräftezehrenden Suche nach bin Laden zu erzählen, wurde über den Haufen geworfen, als das Navy SEAL Team 6 den al-Qaida-Führer im Rahmen der Operation Neptune Spear tötete. Kurzerhand krempelten Bigelow und Boal das Projekt um und inkorporierten die jüngsten Ereignisse in ihren Thriller, dessen Schwerpunkt zuvor die ergebnislose, viele unnötige Opfer kostende Schlacht um Tora Bora sein sollte.

    Das Ergebnis von Bigelows und Boals Bemühungen war von Erfolg gekrönt: „Zero Dark Thirty“ landete in zahlreichen Jahresbestenlisten der US-Filmpresse, ergatterte sich hervorragende 4,5 Sterne bei FILMSTARTS und hatte eine große Präsenz im Awards-Rennen 2012/2013.

    So wurde der Thriller von der US-Gewerkschaft der Autor*innen für das beste Original-Drehbuch des Jahres ausgezeichnet, zudem wurde er für fünf Oscars nominiert, unter anderem als bester Film sowie für Chastains Performance in der Hauptrolle. In einer Kategorie setzte er sich erfolgreich durch: Gemeinsam mit „Skyfall“ gewann „Zero Dark Thirty“ in einem raren Unentschieden den Oscar für den besten Tonschnitt.

    Doch obwohl Bigelows nervenaufreibende Auseinandersetzung mit der Suche nach bin Laden in ihren turbulenten Momenten akustisches Spektakel bietet, liegt der Schwerpunkt ganz woanders: Der Film zeigt die menschlich zehrenden Prozesse hinter der Terroristenjagd sowie das Aufbauen eines Schutzschildes, mit dem sich Militär und CIA von den ihnen begegnenden Abscheulichkeiten abzuschotten versuchen.

    Boal und Bigelow gehen ambivalent vor und lassen streckenweise reale Aufnahmen, fiktionalisierte Nachstellungen und plausible, fiktive Szenarien für sich sprechen, statt sie narrativ und ethisch konkret einzuordnen. Für die Einen ist das eine gewagte, reife Erzählhaltung, für die Anderen überlassen Bigelow und Boal somit zu viel der Narrative den von Jason Clarke, Joel Edgerton und Chris Pratt verkörperten Testosteronbolzen. Das brachte „Zero Dark Thirty“ neben dem bereits erwähnten Lob auch viel Kritik ein.

    Insbesondere wurde ihm vorgeworfen, Waterboarding und andere Foltermethoden zu verherrlichen. Selbst Michael Morell, interimistisch-kommissarischer Direktor der CIA, kritisierte die Filmschaffenden, sie würden den Einsatz von Folter zu positiv darstellen. Verteidigende Stimmen betonen dagegen, dass man die in „Zero Dark Thirty“ geschilderten Entscheidungen nicht als Perspektive der Filmschaffenden missdeuten dürfte.

    Wie etwa in der FILMSTARTS-Kritik festgehalten wird, „macht die Regisseurin ganz klar: Der Militär- und Geheimdienstapparat der USA hat sich bei der Terroristenjagd nicht mit Ruhm bekleckert.“ Fehlerhafte Entschlüsse und der vehemente Versuch, Verantwortung abzuwälzen, stehen stärker im Fokus als die erfolgreichen Missionen – und selbst wenn die Figuren letztlich im Kampf gegen den Terror ein selbst gestecktes Etappenziel erringen, bleibt der von ihnen erhoffte Jubel und Befreiungsschlag aus.

    Daher lautet das Fazit in unserer Review, dass Bigelow schlussendlich „ein intensives, spannendes Thriller-Drama“ gelungen ist, das „mit einer herausragenden Hauptdarstellerin und einer offenen, zur eigenen Auseinandersetzung und Interpretation anregenden Erzählweise“ auftrumpft. Sollten die Tischgespräche bei euch über die Festtage nicht hitzig genug sein – „Zero Dark Thirty“ wird als Thema gewiss für Zunder sorgen.

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