Seid ehrlich: Wer von euch hat nicht als Kind davon geträumt, Astronaut*in zu werden? Auch wenn die meisten von uns den Erdball wohl nie verlassen werden, ist es tröstlich, dass Filme uns einen Eindruck davon ermöglichen, wie sich eine Reise zu den Sternen anfühlen würde. Im Ernst: Ist es nicht eine beeindruckende Leistung des Kinos, Weltraumerfahrungen auf der großen Leinwand visuell greifbar zu machen?
Und das, obwohl die Filme vor der großen Aufgabe stehen, diese Erfahrungen an irdischen Film-Sets zu simulieren. „Apollo 13" gehört zweifelsohne zu den authentischsten Versuchen, eine Weltraumexpedition zu inszenieren. Das liegt vor allem daran, dass Regisseur Ron Howard einiges von seinem Cast abverlangte. So absolvierten die Schauspieler*innen Trainingsübungen für Astronaut*innen, gingen ins Weltraumcamp der NASA und simulierten den Zustand der Schwerelosigkeit. Dazu führten sie mehrere Parabelflüge in einem Boeing-KC-135-Flugzeug durch.
Parabelflüge sind besondere Manöver, bei denen die Pilot*innen eine parabelförmige Bahn fliegen und ihr Flugzeug im richtigen Moment in den freien Fall versetzen. Dadurch wird der Luftwiderstand im Flugzeug so ausgeglichen, dass die Passagiere im Schwerelosen schweben. Dieser Zustand hält nur bis zu 25 Sekunden an, was das Team vor die besondere Aufgabe stellte, in diesem kurzen Zeitfenster zu filmen. Das Team sah sich jedoch nicht bloß mit handwerklichen Herausforderungen konfrontiert. Auch die eigene Physis musste einiges abkönnen!
Kevin Bacon: Einer der Kameraleute hat sich auf mich übergeben!"
Da für die Simulation das Manöver mehrfach wiederholt werden musste und ein Filmdreh bekanntlich nicht in einem Shot abgewickelt wird, mussten die Beteiligten ordentlich Ausdauer mitbringen. Immerhin wurden bis zu 80 Parabeln an einem Drehtag geflogen. Kevin Bacon hatte berechtigte Sorgen, wie er kürzlich in einem Interview mit Entertainment Weekly teilte: „Wir flogen morgens ungefähr 40 Parabeln, kamen runter, aßen zu Mittag und flogen nachmittags nochmal 40 Parabeln. Zum Mittag gab es ein riesiges mexikanisches Festessen mit Burritos, Chili con Carne und all diesem wirklich scharfen Essen. Und ich fragte mich, ob wir die Sache mit dem Essen nicht etwas ruhiger angehen lassen sollten.“
Bacons schlimmste Befürchtungen sollten sich bewahrheiten: „Einer der Kameraleute hat sich auf mich übergeben. Das Interessante daran, sich im Schwerelosen zu übergeben, ist, dass es eine Weile in der Luft schwebt. Es gibt nichts, was man wirklich tun kann, außer zu rufen: 'Achtung, hier kommt es!´ Und wenn die Schwerkraft wieder einsetzt, fällt es auf dich hinunter.“ Das dürfte jedenfalls nicht der glorreichste Moment in Bacons Karriere gewesen sein!
Dabei wäre die Lösung ganz einfach gewesen: Es braucht nur ein paar den Brechreiz mindernde Medikamente und schon kann man im Schwerelosen sogar mit einem Football spielen, wie eine Behind-the-Scenes-Testsequenz zeigt.