Eine in den Medien intensiv behandelte, wahre Geschichte, verfilmt von einem preisgekrönten Regisseur: Das kann einem Film durchaus Reichweite bescheren. Dass dies aber keineswegs garantiert ist, bewies kürzlich das Boxer-Drama „The Survivor“. Inszeniert von Barry Levinson, der unter anderem Kult-Klassiker wie „Rain Man“ und „Good Morning, Vietnam“ inszeniert hat, und namhaft besetzt, ging das Biopic im Sommer 2022 in den deutschen Kinos völlig unter.
Ab sofort könnt ihr das international von der Filmpresse gelobte Holocaust- und Sport-Drama im Heimkino nachholen: „The Survivor“ gibt es jetzt neu auf DVD und Blu-ray sowie als Video-on-Demand auf diversen Streaming-Plattformen, etwa Amazon Prime Video.
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"The Survivor": Eine aufwühlende Boxer-Biografie
Der mittlerweile in New York ansässige Holocaust-Überlebende Harry Haft (Ben Foster) verdient sich seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als recht als Boxer. Was ihn emotional über Wasser hält, ist sein großer Traum, eines Tages seine Jugendliebe Leah (Dar Zuzovsky) wiederzusehen. Er weiß zwar nicht einmal, ob sie den Holocaust überlebt hat, geschweige denn, ob sie sich danach ebenfalls auf in die USA gemacht hat. Und dennoch ist er davon überzeugt, dass dem so ist. Zwar hilft ihm Miriam Wofsoniker (Vicky Krieps), eine Mitarbeiterin beim Displaced Persons Service, bei der Suche nach Leah, jedoch fasst Harry einen spektakuläreren Plan, um die Aufmerksamkeit seines Schwarms zu erregen:
Harry fordert medienwirksam den namhaften Boxer Rocky Marciano (Anthony Molinari) zu einem Kampf heraus. Somit gewinnt Harry die Neugier des Journalisten Emory Anderson (Peter Sarsgaard), dem der emotional angeschlagene Boxer die zehrende Geschichte verrät, wie er den Aufenthalt im KZ überlebt hat: Zur morbiden Belustigung der Offiziere involvierte er andere Gefangene in Kämpfe, bei denen es um Leben und Tod ging…
In weiteren Rollen wurden unter anderem „Game Night“-Nebendarsteller Billy Magnussen und Danny DeVito besetzt, ebenso wie John Leguizamo, den es demnächst auf der großen Leinwand in „The Menu“ zu sehen gibt.
Die wahre Geschichte des Boxers Harry Haft wurde durch seine Memoiren „Eines Tages werde ich alles erzählen“ bekannt und sorgte für großes Aufsehen, da Haft darin eindringlich nacherzählt, wie er im Konzentrationslager Jaworzno an Boxkämpfen teilnahm, deren Verlierer von den Offizieren unmittelbar ermordet wurden.
Haft floh während eines sogenannten Todesmarsches und gab sich während der abschließenden Wochen des Zweiten Weltkrieges als SS-Offizier aus. Nach einer kurzen Boxkarriere im Nachkriegsdeutschland wanderte er in die USA aus, wo er vor allem an Schaukämpfen teilnahm. Der Ausgang seines medial viel beachteten Kampfes gegen Rocky Marciano wurde, so behauptet Haft in seinen Memoiren, von der Mafia vorbestimmt.
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