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5,0
Veröffentlicht am 26. April 2023
Manche Geschichten sind so kurz und simpel wie eine gekritzelte Randnotiz; sie könnten sehr leicht in Vergessenheit geraten, wenn nicht jemand ihr Potenzial erkennt und daraus einen Stoff machte, so wie hier geschehen. Und plötzlich werden solche Randnotizen zu einem Glanzlicht. - Regisseur Goiginger wählt ein annäherndes Quadratformat, das uns sogleich in eine nostalgische Stimmung versetzt, aber auch einen klareren, fokussierteren Blick ermöglicht. Der Beginn seiner Erzählung - Franz' Kindheit - kommt auffallend ruhig und scheinbar unspektakulär, doch mit wichtigen Details versehen und von einer selten so gelungenen Intimität, und dieser Blick erklärt den gesamten weiteren Verlauf, die psychische Konstitution des Jungen und späteren Soldaten: sein in-sich-gekehrt-Sein, sein Verhältnis zu einer Frau, die ihn begehren und dem Tier, das ihm für kurze Zeit Familie wird. Allentscheidendes Detail: der Fuchs wird in keinem Moment mit künstlichen Mitteln (Musik, Perspektive, Schnitt) verkitscht oder gar vermenschlicht; der Fuchs bleibt ein Tier, das, verloren gegangen, ebenso Anschluss braucht wie der junge Soldat.

In seiner trockenen, unpathetischen Erzählweise entsteht ein umso erschütternderes Erinnerungsfragment, ein stiller Antikriegsfilm, ein Film von großer Wucht und Poesie. - Zeitlos und packend.

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