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3,5
Veröffentlicht am 10. April 2022
Michael Morbius und Loxias Crown freunden sich als Jungs in einer Klinik an. Sie beide leiden unter einer zerstörerischen Blutkrankheit, die ihr Leben zu früh beenden wird, wenn sich keine geeignete Therapie findet. Jahre später ist Morbius - inzwischen läuft er bereits an Krücken - als Arzt in der Forschung tätig und experimentiert mit Fledermäusen. Eines seiner Experimente führt zum Erfolg, doch das Serum lässt ihn nicht nur neu aufblühen, sondern ruft auch einen stetig wachsenden Bedarf an echtem Blut mit sich: Morbius mutiert zum temporären Vampir! Sich seiner Verantwortung bewusst, verweigert er dem Freund von einst den Zugang zum Wundermittel, doch Loxias' Gier nach den ungekannten Kräften ist größer. Ein Kampf zwischen den beiden ist entfacht, der Eine will das Gute, der Andere die Kontrolle.

Wenn man keinen großen Wert auf kreative Kameraarbeit oder einen Soundtrack jenseits des immer Gleichen legt, kann man die anderen Aspekte des Films voll genießen. Jared Leto verkörpert den Kranken, der mit hohem moralischen Kodex gegen neu aufkeimende animalische Impulse ankämpft (Stichwort Dr. Jeckel vs. Mr. Hyde) perfekt, und sein Gegenspieler, Matt Smith, reicht ihm das Wasser. Die digitalen Effekte sind so sparsam wie effektvoll eingesetzt, nie zu viel, nie zu wenig, so dass tatsächlich die Story im Vordergrund steht und keine CGI-Orgie. - Psychologisch hätte ich mir etwas mehr Raffinesse gewünscht, zum Beispiel eine ungefähre Vorstellung von den Motiven, aus denen heraus der beste Freund von einst zum diabolischen Widersacher von heute geworden sein könnte.

Marvel-Fans dürften mit den ziemlich kurzweiligen 110 Minuten Mystik und leichtem Grusel voll auf ihre Kosten kommen. Wie immer gilt: der Film ist noch nicht ganz zu Ende, wenn der Abspann beginnt.

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