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3,5
Veröffentlicht am 8. September 2022
sorry, ich muss spoilern, sonst geht das hier nicht. um jura-interessierte vor der enttäuschung zu bewahren: die verhandlung mit dem mysteriösen mordfall und der beschuldigung des sumpf-mädchens macht nur einen kleinen teil des filmes aus. würde man den weglassen, hätte der film immernoch genug charisma, genug gesellschaftskritik und immernoch einen eigenen charme. und das ist es, was den film ausmacht. es ist das gesamtpaket, mit allem drum und dran. zuerst die kleine kya, die über die runden kommen muss, dann die große kya, die lesen lernen muss, obwohl sie schon groß ist und natürlich die beeindruckenden landschaftsaufnahmen. und zwischendurch immer ein bischen gesellschaftskritik, wie die spießer immer jemanden verachten, bzw beschuldigen, nur weil er oder sie anders ist.
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mit spannung ist hier aber nicht viel. das ist hier kein remake von "zeuge der anklage" oder sowas. die verhandlung macht vielleicht zehn prozent des filmes aus. gefühlt fünf prozent.
die meiste zeit geht es zuerst nur um das aufwachsen des mädchens / der jungen frau und danach ordentlich um ihre ersten kontakte und liebschaften zu jungs. zwei, um genau zu sein. soll sie den einen oder den anderen lieben? das war für mich (gefühlt) die haupthandlung dieses films. trotzdem hat der film eine absolut beeindruckende atmosphäre und könnte einen so richtig in den bann ziehen. so mit allem drum und dran. wäre da nicht die laufzeit von zwei stunden und die wirklich sehr, sehr ruhige erzählweise. ich würde den film lieben, wenn da irgendwie ein wenig spannung drin wäre. fünf sterne. aber mit dieser langsamkeit geht das nicht.
mein tip:
den film zur entschleunigung ansehen. nach einer stressigen woche einfach mal wieder runterkommen und entspannen. und sich von der atmosphäre und dem charme des films einfangen lassen. das funktioniert. (sitzfleisch mitbringen)