Kritik zum Film Marry Me - Verheiratet auf den ersten Blick von das Odeon auf FILMSTARTS.de

früher (ganz früher) hab ich mich über solche liebes-schmonzetten immer geärgert. früher haben sie einfach richard gere und julia roberts zusammen in einen film gesteckt und gedacht "das reicht ja wohl" und sich nicht darum gekümmert, dass ein film ja auch eine gute handlung braucht.
achtung spoiler >> die liebesgeschichte hier ist auch so, wie überall anders. zwei lernen sich kennen, verlieben sich ineinander (ohne es zu wissen), dann trifft einer von beiden den/die ex wieder, ist dann unsicher, die beziehung geht auseinander, ist sie jetzt wieder mit dem ex zusammen, ja-nein fragezeichen, dann treffen sie sich doch irgendwann wieder und empfinden vielleicht immernoch was und bla bla bla.... es dürfte hunderte liebesfilme mit so einer schema-F handlung geben.
und nach dem prinzip sieht es hier auch aus. man nimmt einfach J-LO und sonnyboy wilson, steckt sie in einen film und schert sich ´n dreck um die handlung. es hat den anschein, ist aber nicht so. sehr schade, dass die lovestory auch nur schema f ist, auch schade, dass der film nicht zu mehr kritik am showbusiness, instagram und co genutzt wird, aber ein film darf ja auch nur ein film zur unterhaltung sein, eine gesellschaftskritik ist ja nicht vorgeschrieben.
und das gibt es hier. einen leichten und lockeren liebesfilm, der sehr gut unterhält und bei dem wirklich gut auf die richtige atmosphäre geachtet wurde. die story ist zwar schema f, aber alles drumrum ist sehr gut, die stimmung, die balance zwischen liebesglück, sehnsucht, traurigkeit und harter realität, die kleinen details und die momente, die zum nachdenken anregen. ich würd sagen, absolut empfehlenswert. wenn gerade gestern erst die eigene beziehung zu bruch gegangen ist, dann gibt es hier wohl doch ein tick zu viel klischee-herz-schmerz-momente. aber ein liebesfilm soll ja auch berühren, das ist ja sozusagen sein job, und der wird hier auch erledigt.