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"Snowpiercer" ist in jeder Hinsicht ein überflüssiger Film. Dem Zuschauer wird ein halbgarer Plot vorgeworfen: Die Armen kämpfen sich nach vorne im Zug, weil die Reichen so richtig böse sind. Mit diesem Plot darf der Zuschauer sich dann für die nächsten zwei Stunden vergnügen, da einem nicht mehr als das geliefert wird. Es gibt KEINEN EINZIGEN Charakter im Film, der irgendeine Form von Antrieb, Entwicklung oder wenigstens echte Bedeutung in der Story hat. Der Hauptcharakter bleibt dabei der Blasseste von allen, das bisschen an Exposition das man (zu spät) im Film bekommt, ist einfach beknackt und macht den Protagonisten auch nicht sympathischer. Der Koreaner und seine Tochter sind zwei wandelnde Plot- Devices, deren einzige Aufgabe darin besteht, Türen aufzumachen. Die Taten des Antagonisten werden mit moralisch fragwürdigem Bösewicht- Gequassel gerechtfertigt, das man schon gefühlte tausend Mal gehört hat. Gegen diese Krankheit von einem Drehbuch helfen leider auch die guten Schauspieler nicht mehr. Am Ende werden noch ein paar Twists rausgehauen, die an sich schon gut sind; nur dass sie nichts bringen, weil das Buildup des Films so missraten ist. Das Interesse des Zuschauers am Geschehen misst sich an seinem Interesse für die Charaktere, mit anderen Worten: mir ging der ganze Film am Arsch vorbei. Es wäre weitaus interessanter gewesen, die ersten Monate auf dem Zug zu zeigen, dann wäre auch Platz für ein Minimum an Charakterisierung da gewesen.___________ Snowpiercer ist plakative "Gesellschaftskritik", deren Schockwirkung leider ausbleibt, weil Story und Charaktere komplett lieblos/langweilig geschrieben wurden. Der Rest ist unterhaltsame Gewaltverherrlichung.