Flodder
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3,5
Veröffentlicht am 11. Februar 2015
Vor einem Bildschirm hocken, darauf glotzen, auf einer Computertastatur tippen und erklärendes Gerede (für andere Leute im Film oder das Publikum) von sich geben (müssen) ist auch bei "Blackhat" von giftiger Natur für den Film. Zudem ist die Hauptfigur schon sehr ein Alleskönner - sogar den Einsatz eines SWAT-Teams macht er mit, immerhin mit Schutzweste, aber unbewaffnet -weil er noch als Straftäter gilt?- die Diskussion um sein "warum überhaupt bzw. mal so mitkommen" ist nicht im Film, die Aktion wirkt allerdings schon verdammt daneben - aber spoiler: die Geschichte schreit nun mal nach einer Schusswaffe auch für den Typ, und das ist dann das wichtigste Ergebnis der Ballerei.
Lupenreinen Killerinstinkt beweist der Typ später dann auch, er agiert, als sei er dafür ausgebildet inklusive guter Trefferquote. Warum die Hauptfigur "Agenten-fit" sein muss, ist jedenfalls klar - ein wehleidiger Hacker in körperlich schlechtem Zustand hätte gleich gar keine Chance die Handlung zu überleben - wie auch auf diesen Lovestoryanteil; diese Frauenrolle mit Liebesbeziehung wirkt etwas gezwungenermaßen reingepappt, kann man so nun einfach glauben oder eben weniger. Und falls jemand meint, sich mit einer Pistole auf offener Straße einer Überzahl an Gangstern mit automatischen Waffen ziemlich ungeschützt gegenüber zu stellen, anstatt sonst was zu tun... genau: dann kann das wenig überraschend auch böse enden. Der Showdown hat auch Komisches an sich - die Einheimischen scheinen vom mörderischen Treiben der Ausländer wenig beeindruckt... So haben also alle drei großen Actionsequenzen auch nichts ganz so Gutes zu bieten.
Das Internetverbrechen ist schon ok, aber wie ein ziemlicher Fall von heißer Luft und weniger filmtauglich kann das auch recht einfach erscheinen. Genug Spannung ist allerdings geboten, doch es wandelt der Ablauf in Reihe immer wieder an der hin-konstruiert bzw. der Glauwürdig-Grenze, oft auch die Hauptfigur betreffend. Die mannsche Machart, der Stil, oft in Verbindung mit einigen Schauplätzen, sah ich hier wie den großen Bonus - das konnte wenigstens bei mir die gerade so annehmbare Story-und-Figuren-Seite ansehnlich ausbügeln, sodass es insgesamt eindeutig sehenswert war, wenn auch keine wirklich große oder irgendwie erinnerungswürde Sternstunde - die es unter der Regie von M. M. schon gab, nun zum dritten mal in Kino-Reihe aber nicht. 6.5/10