Den nachdenklichen Erzähler zu geben, steht Dredd nicht gut, besonders, wenn er im Verlauf des Films wenig überlegte Einsilber von sich gibt. Dass Karl Urban beim Casting am längsten eine Schnute ziehen konnte, schadet dem Film nicht. Viel zu tun hat er als Dredd ja nicht. Amüsanterweise sind es zwei andere Charaktere, die den Film interessant machen: die hellsichtige Anderson und die vom Schicksal gezeichnete Ma-Ma. Leider werden die beiden ob der recht dürftigen Handlung zu Nebenfiguren. Wenn sich Dredd steif wie ein Bewegungsbehinderter durch die Gänge quält, fragt man sich das eine oder andere mal, wie er so lange überleben kann. Es bleibt immer ein fader Beigeschmack, wenn jemand weder besonders intelligent noch sonderlich gewandt ist und dennoch die Gunst des Schicksals auf seiner Seite weiss - oder zumindest die recht ungewöhnliche Angewohnheit seiner Gegner, Zielscheibenformationen anzunehmen. Wie dem auch sei: Grosses Potential und interessante Ansätze begegnen einem grossen Mann, der sich steif durch Gänge bewegt und auf Pappkameraden schiesst.