Filme
SerienProgramm

Ein eitler Film, der sich in seinem Ästhetizismus und seiner schönen Oberfläche gefällt und nicht für seinen Gegenstand interessiert. Jede Perspektive, jede Einstellung, jede Ausleuchtung zeugt vom Interesse des Regisseurs, einen Film mit Schauwert zu erstellen. Inhaltlich bietet der Film wenig, allenfalls die Gespräche zwischen Arzt und Patient in den Schwarzweiß-Szenen über Krankheit und Genie überzeugen. Der Bilderreigen am Ende ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Dass es diesem Film nicht darum geht, logisch-stringent zu erzählen, wird schon mit der Rahmenhandlung klar. Leinert, der Protagonist, arbeitet an einer physikalischen Doktorarbeit, die keinen mathematisch nachvollziehbaren Prozessen folgt. Daher wird sie von seinem Doktorvater (Hanns Zischler) auch verworfen. Das ist auch nicht verwunderlich: Denn Leinert hat die Idee für seine Untersuchung einem Traum entnommen - er ist vollkommen überzeugt, ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Nordsee Mordsee, aber diesmal schön unheimlich. Christiane Paul zwischen gescheitertem Privatleben, Liebe zu ihrem Sohn und Kommissarin mit dem zweiten Gesicht. Auch die anderen Besetzungen gelingen überzeugend. Nur Metschurat muss ein unerträgliches Großmaul spielen. Absolute Glanzrolle für Svenja Jung. Großartig!

Okapis und viel Schnee
Die Verfilmung des Mariana-Leky-Bestsellers „Was man von hier aus sehen kann“ durch Aron Lehmann erinnert sehr an „Die fabelhafte Welt der Amelie“, in seiner skurrilen Erzählweise, seinem liebenswert-beschwingten Tonfall und seinen witzigen Einfällen. Allerdings ist er weniger kompakt, verliert sich zu sehr in verschiedenen Erzählsträngen u überfrachtet die Erzählung durch das Spiel auf verschiedenen ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

BONES AND ALL, ein melancholischer Liebesfilm über sog. Eater, also eine Art Kannibalen. Luca Guadagnino, der Regisseur der zarten andeutungsreichen Schwulengeschichte CALL ME BY YOUR NAME hat diesmal versucht, eine originelle Art von Liebesgeschichte zu erzählen, die sich aus dramatischen Familienzerwürfnissen speist und durch eine sehr spezielle Sucht die Liebenden zueinander bringt. Die Geschichte hat einige dramatische Spannungshöhepunkte ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

LICORICE PIZZA v. Paul Thomas Anderson, mit den Debütanten Cooper Hoffman (Sohn v. Philip Seymour Hoffman) und Alana Haim (von der Drei-Schwestern-Band HAIM, für die Anderson bereits einige Videos gedreht hat). Eine anspruchsvolle und doch mit episodisch leichter Hand erzählte Coming-of-Age-Geschichte über ein ungleiches Paar (sie ist zehn Jahre älter als er), verankert in Los Angeles im Jahr 1973, mit Verweisen auf die Geschichte ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Eine irische Tragödie- makaber und überwältigend
Martin McDonaghs Film ist überraschend, verstörend, widerspenstig. Ein mit ruhiger, souveräner Hand gestricktes Porträt über eine Insel, fernab von allem Treiben, über Einsamkeit, über Sturheit und über Ängste. Die Angst, in der ewigen Gleichförmigkeit, in der täglichen Routine zu ersticken. Die Angst, sich nicht mehr zu verändern. Und die Angst, genau diese Routine nicht mehr zu ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Ein Film, der mehr Fragen aufwirft als er beantwortet. Ein bewegender Film. Ein schmerzhafter Film. Ein mutiger Film. Mara Rooney in ihrer besten Rolle nach Therese in "Carol".

Zu Brühls selbstironischem Ansatz kann man selbst ironisch lächeln. Der perfiden Rachegeschichte liegt jedenfalls ein Drehbuch mit temporeichen Dialogen zugrunde, die auf der einen Seite sarkastisch, auf der anderen aggressiv-selbstmitleidig die Figuren akzentuieren. Die Falle ist clever gestellt und schnappt nach und nach zu. Selbst das Ende bringt noch eine kluge Wende. Insgesamt eine packende Zimmerschlacht mit sehr gut ausgesuchten und ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Hermine Huntgeburth erzählt Udos Leben in poetischen Überblendungen von prägenden Erlebnissen in Kindheit und Jugend, ausgehend von seinem Beginn als Trommler, bis hin zu seinem Aufstieg als deutschsingender Rocker. Obwohl der Hauptdarsteller Jan Bülow überzeugend den unreifen Künstler zwischen Sensibilität und Größenwahn mimt, wird nicht so ganz klar, wie Udos Karriere diesen ungeheuren Drive entwickeln konnte. Kindheitstraumata, ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Nicht einer der besten, aber wie immer ein gelungener Murot. Weniger abgedreht als sonst, aber auch nicht ganz so spannend. Endlich einmal eine starke Rolle für Wächter (Barbara Philipp)! Beeindruckend auch die kesse Überlegenheit und Klugheit der Figur von Anna Unterberger. Das Ende originell. Sehenswert!

Eine Referenz an die vielen Migranten in Frankreich. Ehrenwertes Konzept, politisch eher korrekt. Wirkt leider wie mit der heißen Nadel gestrickt, die Handlung ist überladen an Themen, am Ende geht der rote Faden verloren, das Personal ist zu breit angelegt. Eine der schwächsten französischen Komödien. Nicht schlimm: Es gibt ausreichend gelungene (Monsieur Mathieu, Ziemlich beste Freunde) zu diesem Genre. Mein Favorit unter den politisch ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Ein unbequemer, herausfordernder Film mit großartiger Besetzung. Es geht um die Grenzen der Kunst, um das Helfen, um Schutträume, um Größenwahn, um die Suche nach dem absoluten Medienhype, um Schuld und Versagen, um Zufälle und Überfälle, v.a. aber werden Themen parallel geführt, kontrastiert und verdichtet, so dass ein großer Genuss beim Zusehen und Dechiffrieren entsteht.

So glaubwürdig und heiter kann man über Sex erzählen, über Ängste, über Schönheit, Alter und die Beziehung von Müttern zu ihren Kindern. Ein sehr gelungenes Drehbuch und zwei ausnehmend schöne und auf ihre Art sinnliche Darsteller. Emma Thompson nackt vor dem Spiegel: ein selten inniger und mutiger Moment in der Geschichte dieser wunderbaren Schauspielerin!

Doris Dörrie fallen zu einem wichtigen Thema leider nur klischeehafte Szenen und flache Figuren ein. Hätte ein Mann hier Regie geführt, würde ihm mit Recht Verspottung von Frauen vorgeworfen werden. Leider vollkommen humorbefreit, unrealistisch und ohne Witz.

Sehr gelungene Komödie! Großartige, sympathische Besetzung bis in die Nebenrollen hinein. Zwei gegensätzlich angelegte Brüder stellen ihre Unterschiede aus, aber eben auch ihre Gemeinsamkeiten. Viel Witz und Dynamik, gutes Tempo u ein mitreißender Soundtrack. Thema: Versäumtes nachholen, sich aus Feigheit oder Behäbigkeit Gescheutem stellen. Am Schluss wird die Komödie dann zwar folgerichtig und genretypisch beendet, fällt aber im ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Gelungene Grundidee und sehr gute Besetzung. Doch wieder mal ein Beispiel dafür, dass die Deutschen die Komödie verlernt haben. Es wird auf schrille Gags und absurd zugespitzte Ereignisse gesetzt anstatt eine runde, nachvollziehbare Geschichte anhand der drei Charaktere zu entwickeln. Ansätze sind da, ihnen wird aber misstraut. Auch fehlt das Tempo für eine gelungene Komödie.

Brillant gefilmte Musikszenen, zwei starke Hauptdarsteller, daneben aber auch reichlich kitschige Szenen um Mutter, Vater, Priscilla. In Erinnerung bleibt vor allem die mit rasanter Dynamik umgesetzte Initiationsszene zu Beginn, auch das Rebellische von Elvis und der böse Handel auf seinem Rücken. Die Kombination des Soundtracks von Elvis-Songs u schwarzem Rap hinterlässt ein unangenehmes Gefühl der so nicht stattgefundenen Versöhnung, die ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Hier wird der Sisi-Mythos endlich entzaubert. Die Festlegung der weiblichen Rolle auf Repräsentation endet im Ennui, in Narrenfreiheit und schließlich in der Freiheit zum Tode. Vicky Krieps fasziniert in ihrem Spiel zwischen Langeweile, Selbstdisziplin, Intelligenz, Narzissmus und Hunger nach Leben. Immer aber bleibt sie die im Geist des Adels Erzogene, frei von bürgerlichen Ambitionen. Der Film verzichtet auf Pomp und Prunk, auf Musik und ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Die glaubwürdige Darstellung des Schulbetriebs bleibt nach wie vor eine große Schwierigkeit für Filmemacher. Auch hier werden leider wieder Typen und Klischees statt komplexer Charaktere ausgestellt. Der Plot ist interessant, aber die Dialoge reichen nicht an Lutz Hübner oder andere Könner des Schul-Komödien-Genres wie Bora Dagtekin heran. Wenig zu lachen gehabt und viel geärgert. Justus von Dohnányi erfüllt seine Rolle noch am glaubhaftesten.

Krimi mit überraschender Pointe (auch wenn die Tochter schon nach 45 Min. eine weise Ahnung hatte). Schlüssig und überzeugend konstruierte Oberschicht-Milieustudie, zugleich eine Erzählung über die Entstehung von Feminiziden, über die Angst von Frauen vor ihren Männern, dabei alles andere als eindimensional, sondern gerade in seiner ambivalenten Hauptfigur (großartige Entdeckung: Christian Bayer!) komplex und spannend angelegt. Nebenbei ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Am Ende möchte man immer weiterschauen, so erstaunlich wird hier von Empathie, Solidarität, Zugewandtheit und Vertrauen trotz aller Dramen und Konflikte erzählt. Ein zutiefst humaner Film, der nur an einigen Stellen etwas zu ästhetisiert daherkommt.

Das Intro: fantastisch, da ist Drive, Tempo, pure Lebensfreude. Da sind die Sparks at its best! Danach der Auftritt von Adam Driver als Henry: überraschend, komisch, schrecklich doppelbödig. Kurz: großes Kino, großes Spiel! Aber dann die Liebesgeschichte, die Frau, das Kind, der Freund: da passt nichts zusammen. Das Thema Instrumentalisierung von Frauen verpufft im Ungefähren, entbehrt jeder Glaubwürdigkeit, da die Inszenierung ins ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Ein Film, der in seiner mutigen Radikalität, Metaphorik und entschiedenen Bildsprache an Polanski und Gabor Body erinnert.

Habe den Film zum ersten Mal 2021 gesehen. Aufgrund der Distanz und der Erfahrung mit ähnlichen Filmen hat sich die Perspektive derart verschoben, dass das Ganze mir wie eine amüsante Persiflage auf das Mafiosi-und-Film-Noir-Genre vorkam. Vor allem bei den Maschinengewehr-Szenen ist die Komik nicht zu übersehen.

Keine Frage: durchgehend überzeugende Schauspieler und hohe Intensität. Qurbani vermeidet Klischees und versucht mit seinen differenziert angelegten Figuren dem Rechtsradikalismus psychologisch beizukommen. Jede/r aus der Gruppe der Jugendlichen hat einen anderen Grund, dabeizusein. Die Verantwortlichen wiederum verhalten sich widersprüchlich und feige. Die Opfer werden ebenso anhand ausgewählter Figuren differenziert gekennzeichnet. Nur ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren

Auswanderer-Drama mit aufrichtiger emotionaler Grundierung, das den Konflikt beim Verlassen der Heimat in seiner schmerzlichen Tiefe auslotet und zugleich komödiantisch abfedert. Saoirse Ronan präsentiert ihre Figur ebenso überzeugend wie sämtliche weitere Darsteller, die allesamt als glaubwürdige Charaktere angelegt sind.

Vielleicht ist es wirklich an der Zeit, an die Beatles zu erinnern, daran, dass mit ihnen eine musikalische Revolution begann, die z.B. bis zu jenem Ed Sheeran führt, der in dieser wunderbaren filmischen Hommage an die Beatles als der größte lebende Songschreiber gefeiert wird. Die Wahl des Hauptdarstellers, das Drehbuch (von dem immer noch großartige Dialoge schreibenden Richard Curtis), die Regie u.v.m. - überall richtige Entscheidungen, ...
Mehr erfahren
Mehr erfahren