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Liebe kann ganz groß sein
USA, Ende der 1980er: Lou (Kristen Stewart) hält ihren Vater (Ed Harris) für einen kriminellen Psycho und vermeidet den Kontakt zu ihm. Sie verknallt sich in die Bodybuilderin Jackie (Katy O’Brian), die ausgerechnet bei Lou Sr. einen Job annimmt. Weitere Familienprobleme stellen die junge Liebe auf eine harte Probe.
„Love Lies Bleeding“ wurde als Eröffnungsfilm der Fantasy Filmfest Nights 2024 aufgeführt.
„Romance Meets Violence“ hätte der zweite Langfilm von Rose Glass heißen können. Es geht nämlich ganz schön zur Sache, Prügel und Kanonen sind angesagt. Sex, Lüge, Verrat, Offenbarung, Mord. In eine solche schmutzige Welt, selbstverständlich im unteren sozialen Abschnitt, hat die britische Regisseurin diese außerordentlich fesselnde Lovestory platziert. Das Publikum erlebt eine berauschende Dynamik, denn die Zweifel am Fortbestehen des frischgeknüpften Bandes werden ständig erhärtet wie entkräftet, ohne rührseligen Schmalz in einer flüssigen Inszenierung, die wiederholt kurze bizarre Sequenzen in Richtung Body-Horror erlaubt.
Kristen Stewart liefert eine hervorragende Performance ab. Zwischen Blut, Kotze und Amphetaminen zeigt sie facettenreich eine gepeinigte Frau, die stets neue Empfindungen erfahren, Entscheidungen treffen sowie danach handeln muss. Da jede Kameraeinstellung von Ben Fordesman stimmt, haben die Bilder bzgl. des kompletten Casts einen hohen Unterhaltungswert. Dennoch: Der Vater von Lou bleibt lange hinter einer irren Maske versteckt. Erst im hinteren Abschnitt zündet die Ausstrahlungskraft von Ed Harris.
Zum Showdown überrascht Glass mit einem Umschwung im Stil, denn der Fantasy-Anteil mutiert ins Riesenhafte, auch die Atmosphäre der emotional geladenen Lebenswahrheiten erhält eine gewisse komödiantische Färbung. Daumen hoch für das, was Menschen verbindet. Im US-TV läuft dazu ein Bericht über das wohl wichtigste Geschehnis in Deutschland zu der Zeit. Das kommt zwar sehr originell rüber, passt jedoch nicht unbedingt zu dem, was zuvor gediegen vorgetragen worden ist. Das unterscheidet „Love Lies Bleeding“ deutlich von geradlinigen US-Thrillern wie z.B. „Blue Ruin“ (2013 von Jeremy Saulnier) oder „Cold in Juli“ (2014 von Jim Mickle). Liebesfilme mit brutalen Elementen wie „Asche ist reines Weiß“ (2018 von Jia Zhangke), „Natural Born Killers" (1994 von Oliver Stone) oder „True Romance“ (1993 von Tony Scott) bedienen sich ganzheitlich einer fantastischen oder zumindest theatralischen Ebene, die diese Werke abgerundeter erscheinen lässt.
Rose Glass bringt frischen Wind ins Kino. Das gut gespielte, in Gewalt getränkte Liebesdrama besticht durch die intensiv dargestellte Beziehungsgeschichte.
USA, Ende der 1980er: Lou (Kristen Stewart) hält ihren Vater (Ed Harris) für einen kriminellen Psycho und vermeidet den Kontakt zu ihm. Sie verknallt sich in die Bodybuilderin Jackie (Katy O’Brian), die ausgerechnet bei Lou Sr. einen Job annimmt. Weitere Familienprobleme stellen die junge Liebe auf eine harte Probe.
„Love Lies Bleeding“ wurde als Eröffnungsfilm der Fantasy Filmfest Nights 2024 aufgeführt.
„Romance Meets Violence“ hätte der zweite Langfilm von Rose Glass heißen können. Es geht nämlich ganz schön zur Sache, Prügel und Kanonen sind angesagt. Sex, Lüge, Verrat, Offenbarung, Mord. In eine solche schmutzige Welt, selbstverständlich im unteren sozialen Abschnitt, hat die britische Regisseurin diese außerordentlich fesselnde Lovestory platziert. Das Publikum erlebt eine berauschende Dynamik, denn die Zweifel am Fortbestehen des frischgeknüpften Bandes werden ständig erhärtet wie entkräftet, ohne rührseligen Schmalz in einer flüssigen Inszenierung, die wiederholt kurze bizarre Sequenzen in Richtung Body-Horror erlaubt.
Kristen Stewart liefert eine hervorragende Performance ab. Zwischen Blut, Kotze und Amphetaminen zeigt sie facettenreich eine gepeinigte Frau, die stets neue Empfindungen erfahren, Entscheidungen treffen sowie danach handeln muss. Da jede Kameraeinstellung von Ben Fordesman stimmt, haben die Bilder bzgl. des kompletten Casts einen hohen Unterhaltungswert. Dennoch: Der Vater von Lou bleibt lange hinter einer irren Maske versteckt. Erst im hinteren Abschnitt zündet die Ausstrahlungskraft von Ed Harris.
Zum Showdown überrascht Glass mit einem Umschwung im Stil, denn der Fantasy-Anteil mutiert ins Riesenhafte, auch die Atmosphäre der emotional geladenen Lebenswahrheiten erhält eine gewisse komödiantische Färbung. Daumen hoch für das, was Menschen verbindet. Im US-TV läuft dazu ein Bericht über das wohl wichtigste Geschehnis in Deutschland zu der Zeit. Das kommt zwar sehr originell rüber, passt jedoch nicht unbedingt zu dem, was zuvor gediegen vorgetragen worden ist. Das unterscheidet „Love Lies Bleeding“ deutlich von geradlinigen US-Thrillern wie z.B. „Blue Ruin“ (2013 von Jeremy Saulnier) oder „Cold in Juli“ (2014 von Jim Mickle). Liebesfilme mit brutalen Elementen wie „Asche ist reines Weiß“ (2018 von Jia Zhangke), „Natural Born Killers" (1994 von Oliver Stone) oder „True Romance“ (1993 von Tony Scott) bedienen sich ganzheitlich einer fantastischen oder zumindest theatralischen Ebene, die diese Werke abgerundeter erscheinen lässt.
Rose Glass bringt frischen Wind ins Kino. Das gut gespielte, in Gewalt getränkte Liebesdrama besticht durch die intensiv dargestellte Beziehungsgeschichte.