Wrestling ist überhaupt nicht mein Ding. Wahrscheinlich hätte ich mir "The Wrestler" auch nie angesehen, wenn nicht Mickey Rourke die Hauptrolle spielen würde. Da ich diesen Schauspieler aber sehr mag, habe ich mir diesen Film angesehen und muss sagen, dass ich ihn wirklich gut und gelungen fand.
Die Story ist simpel, aber dennoch sehr gut. Ich persönlich kenne eigentlich kein vergleichbaren Film, in der eine solche Geschichte erzählt wird. Man könnte schon sagen, dass "The Wrestler" eine Art "Rocky" im Wrestlingbereich ist, aber dies ist auch nur ein kleiner Vergleich. Auf jeden Fall fand ich die erzählte Geschichte sehr unterhaltsam, traurig und amüsant.
Absolut im Vordergrund steht hier natürlich Mickey Rourke. Die Rolle scheint ihm auf den Leib geschrieben zu sein, denn er passt hier einfach perfekt rein. Er verkörpert seinen Charakter immer total glaubwürdig und überzeugend. Obwohl seine Figur sehr übertrieben ist, schafft er es dennoch durch seine Art zu spielen, dass man die Figur als glaubwürdig sieht. Aber auch alle anderen Darsteller spielen gut. Dennoch ist Mickey Rourke die wichtigste Figur, weil sich alles um ihn dreht und es eigentlich auch keine Szene ohne ihn gibt. Sein Charakter ist sehr durchleuchtet und tiefgründig. Alles andere wäre hier aber auch wirklich nicht angebracht gewesen.
"The Wrestler" ist eigentlich nicht die Art von Film, welche ich mir täglich ansehe. Es handelt sich um ein Drama, auch ein bisschen um eine Charakterstudie und dazu gesellen sich vereinzelt einige Actionszenen in Form von Wrestling. Der Film hat schon etwas wirklich Trauriges. Die Figur des Randy Robinson läuft ins Verderben und der Zuschauer weiß dies eigentlich von Anfang an. Dennoch hat "The Wrestler" auch viele komische Szenen, welche ich wirklich amüsant fand. Dazu kommen die paar Wrestlingszenen, welche recht hart ausgefallen sind. Ich kenne mich im Wrestlingbereich nicht aus, aber diese Szenen haben mich schon überrascht. Noch mehr hat mich überrascht, dass der Film eine Freigabe ab 12 Jahren bekommen hat. Es gibt einige recht harte Szenen zu sehen, in denen auch Blut fließt, und dazu gibt es noch recht viel nackte Haut. Also ich hätte dem Film auf jeden Fall eine "FSK: ab 16" Freigabe gegeben.
Die Inszenierung ist simpel aber klasse. Der ganze Film ist ziemlich dokumentarisch gedreht und das hat mir hier sehr gefallen. So ist die Kamera immer mitten im Geschenen und aus simplen Mitteln wurde eine Menge gemacht. Die Atmosphäre ist ziemlich traurig, aber eben auch lustig und amüsant. Dazu gibt es einen wirklich tollen und passenden Score. Der Unterhaltungswert ist ziemlich hoch und mir wurde nicht langweilig. Auch wenn man sich denken kann, dass das alles nicht gut ausgeht, habe ich trotzdem mit der Figur des Randy mitgefiebert. Das Ende ist recht offen und plötzlich ist der Film zu Ende. Was mit Randy passiert weiß man als Zuschauer also nicht wirklich, aber ich kann es mir denken.
Fazit: "The Wrestler" ist schon ein ziemlich einzigartiger Film, mit einer tollen Inszenierung, einer emotionalen Geschichte, einem sehr gut aufgelegten Mickey Rourke und einem top Unterhaltungswert. Nicht unbedingt ein Film den ich mir alle Tage ansehen würde, aber echt tolles Kino!