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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 18. März 2010
Ben ist zunächst von dem sich ihm offenbarenden Paradox der Mrs. Robinson verunsichert. Er ist durch das Diktat seiner Eltern im Laufstall der Konventionen gefangen und kann diese in keinster Weise mit der neuen Erfahrung vereinbaren, -stammt doch die gut situierte Mrs. Robinson aus eben dieser, ihm anerzogenen Welt: Dem amerikanischen Idyll.
Langsam, das Neue akzeptierend, stellt er Fest, dass all dies nicht nur für Mrs Robinson typsch ist. Mr. Robinson ist ebenso bereit, sich der eigens aufgedrückten Moral zu beugen, als er von den Exkursen seiner Frau erfährt. So sitzt er gen Ende des Film neben eben dieser und verfolgt, die Maske wahrend, die Trauung seiner Tochter. Elan Robinson kommt, durch ihre mangelndes Selbstbewusstsein und in dem Wissen über ihre Eltern nur schwer mit den neuen Offenbarungen klar. Und so passt sie sich orientierungslos den Wünschen jener an. Die Konsequenz Bens, der keine Mühe scheut, um Elan letztendlich für sich zu gewinnen, ist ihr nicht eigen. Trotzdem ist eben diese Eigenschaft, genau das, was Ben für sie verkörpert. Dadurch inspiriert fällt ihre Entscheidung am Ende nicht mehr schwer, als Ben ihren Namen rufend, sie aus den Fängen ihres Unvermögens, für ihr eigenes Glück verantwortlich zu sein, befreit.
Dieser Film ist maßgeblich, um die Ressentiments jener Generation auf die zutiefst verkorkste Gesellschaft des Nachkriegsamerikas nachzuvollziehen. Die Reifeprüfung ist im Hintergrund mehr Dokumentation, als Spielfilm!