Es hat recht lange gedauert bis ich mir "Apocalypto" jetzt einmal angesehen habe und der Grund dafür ist ganz einfach der, weil ich wusste, dass der Film komplett in Mayathan gesprochen und untertitelt ist. Allerdings hat mich das schon bei "Die Passion Christi" erstaunlich wenig gestört und deshalb habe ich mich jetzt doch mal an "Apocalypto" gewagt. Und dieses Wagnis hat sich gelohnt.
Wie auch schon bei "Braveheart" soll "Apocalypto" historisch nicht korrekt sein und das interessiert mich auch hier relativ wenig. Von der Handlung wusste ich kaum etwas, ich wusste nur, dass es sich um die Mayas dreht und ließ mich dann mal überraschen. Nach kurzer Einführung der Charaktere geht es recht schnell los und danach wird den Protagonisten im Film, und auch dem Zuschauer, keine Pause mehr gelassen. Das ganze wird von einer langen, finalen Verfolgungsjagd durch den Dschungel gekrönt. Insgesamt ist der Film, gerade in den spannenden Szenen, fast minimalistisch. Das bezieht sich größtenteils auf die Verfolgungsjagd, welche sehr rasant und äußerst gut inszeniert ist, und keine Masse an Effekten braucht um fesselnd zu sein. Ansonsten gibt es dann doch einige Effekte zu sehen, welche fast alle blutig sind. Überhaupt ist "Apocalypto" ein äußerst brutaler und roher Film geworden. Zartbesaitete sind hier Fehl am Platze.
Die Schauspieler sind allesamt sehr gut. Gerade Rudy Youngblood als Pranke des Jaguars kann wirklich überzeugen. Die Kulisse ist genauso hervorragend wie die Kostüme und die Kameraarbeit. Das alles sorgt dafür, dass die Atmosphäre stimmt und den Zuschauer in den Bann ziehen kann. Dazu kommt noch ein wirklich gelungener Score, welcher der Atmosphäre ebenfalls sehr gut tut.
Auch wenn "Apocalypto" ein untypischer und anderer Actionfilm ist, unterliegt er doch den Gesetzen eines solchen Filmes. Ziemlich schnell wird klar, wer die Hauptperson ist und wer als letzter übrig sein wird, und auch ein richtiger "Arschlochbösewicht" fehlt hier nicht. Der Verlauf der Handlung ist mehr oder weniger vorhersehbar, wartet aber immer wieder mit Überraschungen auf. Der Unterhaltungswert liegt weit oben, weil mir nicht ein einziges Mal langweilig wurde.
Fazit: "Apocalypto" ist ein erstaunlicher und faszinierender Film und beweist mal wieder, dass Mel Gibson keine hollywoodtypischen Filme macht. Düster, brutal und einfach anders, da hat mich auch das Lesen des Untertitels nicht gestört, denn in den spannenden Szenen wird sowieso kaum gesprochen. Außerdem macht es den Film einfach authentischer, dass er auf einer mir völlig fremden Sprache gedreht wurde. Wer sich also gerne mal etwas unkonventionelleres ansieht und nebenbei auch noch gute Nerven hat, dem sei dieser Film wärmstens empfohlen.