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niman7
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3,0
Veröffentlicht am 4. Februar 2013
Lincoln ist für mich leider nicht zum erhofften Meisterwerk geworden. Ich habe mich schon seit Jahren gefragt warum noch kein Regisseur einen richtigen Film über den großen Präsidenten der USA gedreht hat. Nun war es endlich soweit. Dann kam die Meldung Daniel Day-Lewis spielt den großen Mann mit dem schwarzen Zylinder. Daniel Day-Lewis IST für mich zur Zeit der beste Schauspieler den es gibt. Es tut schon weh, ihn so selten zusehen. Überhaupt stimmt das gesamt Packett. Ein wahnsinns Cast wurde zusammen getrommelt und dann der Mann für die besonderen Filme am Regiestuhl. Doch das Endprodukt funktioniert nicht so wie ich es mir erhofft habe. Rausgekommen ist ein bildliches Meisterwerk. Man könnte jedes Szenenbild von "Lincoln" rausschneiden, einrahmen und es würde wie ein Portrait aussehen. Das ganze gilt natürlich auch für sämtliche Requisiten. Kleidung, Accessoires und Gebäude sehen Traumhaft aus. Die passenden Bärte tragen dann auch noch einen großen Teil dazubei den Zuschauer in die richtige Zeit zuversetzen. Neben der überragenden Leistung sämtlicher Schauspieler, ist das optische das Hauptmerkmal, das am meißten herraussticht. Was die Story betrifft ist der Film leider relativ dünn. Steven Spielberg zeigt hier im schnellen Tempo Lincols Zeit von seiner 2. Amtszeit bis zu seinen Tod. Solch eine große Zeitspanne bietet eigentlich sehr viel Platz um einen Film über 2 Stunden mit Stoff zu füllen. Doch es geht einzig allein um den 13. Zusatzartikel der Verfassung. Das ist auch richtig so. Denn Lincoln hat Amerika Gott sei Dank davon befreit und gilt daher als größter Präsident der USA. Doch Spielberg vertieft sich so extrem in das Thema, dass man irgendwann aus dem Mund der Darsteller nur noch "13. Zusatzartikel" hört. Eine Unterhaltung nach der anderen wirkt gleich. Es wird über sonst nichts anderes geredet. Selbst Licolns Frau Merry. Sie erzählt kurz etwas über ihre Kopfschmerzen und zack rutscht sie in das Thema rein. Sprich: Spielbergs Version von Lincoln ist nicht vielsichtig und wiederholt sich am laufenden Bann. Und zwar sehr, dass es einen irgendwann richtig auf die Nerven auf die nerven geht. Mir wäre es viel lieber gewessen wenn er sich darauf konzentriert hätte zu zeigen was die Sklaverei überhaupt ist und warum Lincoln eigentlich so strickt dagegen war. Stattdesen versucht Spielberg etwas Komödie einzubauen was völlig fehl am Platz ist. Überhaupt nimmt man nur selten den Film völlig ernst. So kommen Szenen vor wo Lee Pace total over acting macht und man gar nicht darum kommt zu lachen. Für eine lockere Stimmung zu sorgen ist nicht verkehrt aber nicht bei einem Film bei dem es um die Sklavenhaltung geht. Das Hauptplus des Filmes ist natürlich der Mann auf dem Cover des Filmes. Wie schon oben erwähnt, ist DDD meiner Meinung nach der beste Schauspieler zur Zeit. Eine grandiose Leistung. Wie er redet, wie er sich bewegt und vor allem wie er aussieht- einfach alles passt perfekt. Der Oscar gehört ganz sicher ihn. Nachdem die Stimmen um Tommy Lee Jones ziemlich laut wurden, wollte ich unbedingt sehen wie gut er ist. Auch er wusste zu überzeugen. Leider kommt er viel zu selten vor. Im gegensatz zu David Straithain der nahezu in jedem Bild ist. Dickes Minus Punkt für die lächerliche Synchronarbeit von DDD Sprecher und von Joseph Gorden Lewitt. Aber der Film kann da natürlich nichts. Mit dem Schnitt konnte ich mich ebenfalls nicht anfreuden. Was jede Szene endete abrupt und eine neue begann. Dann dauert es wieder ein wenig bis man sich zurecht findet. Ich bin sehr froh, dass Spielberg diesen Film gedreht hat. Solche Filme sind enorm wichtig da Sie uns zeigen zu was alles der Mensch im Stande ist.