Was Alfonso Cuarón mit "Children of Men" kreierte erinnert an Elemente aus "Babylon A.D.", "Equilibrium" oder Kriegsfilmen wie "Der Soldat James Ryan".
Die Story ist vielversprechend, macht Spaß, endet jedoch etwas abrupt, bzw. etwas zu früh! Trotzdem ist die zweite Hälfte nicht so schlecht wie in vielen Rezensionen berichtet wird. Es gibt zwar weniger Story, doch der Film verliert nicht an Rhythmus, sondern gewinnt an Spannung und die letzten 30 Minuten sind sehr intensiv.
Schauspielerisch wird hier ein hammer Cast angeboten. Clive Owen ist wieder perfekt, Michael Caine ist hier in einer seiner durchgeknalltesten Rollen zu sehen und macht unglaublich viel Laune, Chiwetel Ejiofor macht seine Sache ebenfalls toll, genauso wie Julianne Moore.
Inszenatorisch ist der Film ebenfalls einwandfrei. Der Film ist sehr atmosphärisch, spannend und deprimierend, was aber auch an der Kamera liegt.
Der Oscar-Preisträter Emmanuel Lubezki ("Birdman", "Gravity", "The Revenant") liefert wieder eine grandiose Kameraarbeit mit Takes die bis zu 10-15 Minuten gehen und unglaublich intensiv sind und den Zuschauer direkt ins Geschehen schmeißen.
Fazit: Man sollte kein Science-Fiction-Film erwarten, doch wer an der Story Interesse hat, bzw. an Filmen mit leicht apokalyptischem Einschlag stehen sind hier genau richtig.
Children of Men ist das hervorragende Beispiel für einen Film, bei dem eine wirklich mehr als unglaubwürdige Story dank einer großartigen Kameraarbeit zu einem cineastischen Erlebnis wird. Emmanuel Lubetzkis Kameraarbeit zählt zu den besten Kameraarbeiten, die ich je in einem Film gesehen habe. Das Konzept, Plansquenzen mit Handkameras zu filmen, ist zwar nicht neu, aber die Umsetzung ist so kreativ und zugleich schnörkellos, dass man immer wieder in Staunen versetzt wird. Zwei mittlerweile berühmte Szenen sind da sicherlich hervorzuheben, und zwar eine Szene nach etwa einer halben Stunde, in der die Kamera ungeschnitten filmt, wie die Protagonisten in ihrem Wagen mehreren Verfolgern entkommen und dann eine weitere Szene kurz vor Schluss, in dem sich Clive Owen zeitweise ganz allein durch eine in Krieg versunkene Stadt kämpft. Anders als in den meisten Filmen mit Actionelementen, in denen munter zwischen allen Einstellungsgrößen und Perspektiven hin und hergesprungen wird, bleibt die Kamera in Children of Men stets nah hinter (oder bei) der Hauptfigur. ... Unglücklicherweise verzettelt sich der Film bei seiner Story aber völlig. Sicherlich kann man auf die allegorischen Qualitäten der Handlung aufmerksam machen und den Pessimismus der Geschichte selbt schon als Statement hinnehmen, als eine Art eigene Handlung sehen. Irgendwie funktioniert diese allegorische Ebene für mich aber nicht und wirkt reichlich aufgesetzt und das Gefühl einer wirklich melancholischen Dystopie im Sinne eines ruhigen Abgesangs über die Zukunft der Welt kommt auch nicht auf. Dafür ist der Film zu actiongeladen. ... Das alles sei aber nur am Rand bemerkt, denn Children of Men ist seltsamerweise trotz der etwas verwirrenden Story ein Film, den man sich gut anschauen kann. Langeweile gibt es nie, Clive Owen spielt - wie sollte es auch anders sein - super, und inszenatorisch ist der Film ja ohnehin stark. Also viel Spaß beim Film!
Die Atmosphäre dieses Films ist einfach nur episch. Vor allem die Szenen während dem "Bürgerkrieg" waren so unglaublich intensiv. Alles was zum perfekten Film für mich gefehlt hätte wäre ein kleines Stück endzeit fantasy im Stil von Fallout oder S.T.A.L.K.E.R. Aber das ist ja nur meine Meinung :) Auf jeden Fall ein Meisterwerk!
Mit Children of Men ist Alfonso Cuaron ein recht realistischer Film mit Blick auf das Aussterben der Menschheit gelungen. Durch die düstere Art bringt der Film die Hoffnungslosigkeit gut rüber. Garantiert ein Film den sich jeder mal anschauen sollte.
Ich weiß gar nicht, was den meißten hier an der FS Kritik stört? Ich hab sogar vorgehabt den Film weniger als 2 Sterne gegeben. Grund dafür ist sicher die grauenhafte zweite Hälfte! Es ist sehr Schade, wirklich sehr Schade was für einen lauf der Film nimmt. Children of Men fängt grandios an! Wahnsinns Geschichte. Allein wegen der Inhaltsangabe MUSSTE ich mir diesen Film ansehen. Die Welt und vor allem die Menschheit steht vor dem Aus! Seit gut 18 Jahren wurde kein Mensch mehr geboren. Nun stirbt der jüngste Mensch der Welt mit gerade mal 18 Jahren. Viele Teile der Welt sind nicht mehr bewohnbar und so kommen viele mit jeder Menge Hoffnung nach England um ein mögliches Leben aufzubauen. Doch die Regierung geht strickt vor gegen Einwanderer. Nicht Briten werden nicht als "Menschen" gewertet und umgehend verhaftet. Was sehr stark an das 3. Reich erinnert. Als die meißten schon die Hoffnung aufgaben, wird eine Frau schwanger. Doch die Schwangerer ist keine Britin und sie hat angst, dass sie ihr Baby nicht kriegen darf weil es von anderen nicht akzeptiert werden könnte, dass eine nicht Britin nach 18 Jahren schwanger wird. Theodore Feron (Owen) wird von einer Rebellen Gruppe in das Geheimnis eingeweiht und soll die Frau beschützen und ihr helfen das Baby zu bekommen. Das ist grob erzählt die erste Hälfte des Filmes. Die Hälfte ist sehr spannend, bedrückend und hoch interessant erzählt. Das Set ist unglaublich gut und alles wirkt so verdammt real. Courón zeigt eindrucksvoll wie die Menschheit leidet und zeigt auch wunderbar die Eitelkeit der Briten die nun als Einziges Land auf der Welt von der Krise verschohnt wurden und sich für etwas besseres halten. Courón vergisst in der 2. Hälfte aber das erzählen und seine eigentliche Story und so wird der Film ein reiner Kriegsfilm. Apokalyptische Szenarien spielen sich ab. Es werden Menschen wilkürlich ermordert und alles liegt in Trümmern. So gut wie alles wirkt viel zu übertrieben und unlogisch. Schlimmer noch! Das meißte hat kaum etwas mit der Geschichte zu tun. Anstatt zu erklären, wie die Frau es geschafft hat Schwanger zu werden, jagt er lieber ein Haus in die Luft. Das Ende ist genauso grausam.
„Children of men“ hat mich auf der ganzen Linie überzeugt. Es sind eben gerade die oft kritisierten, nicht vollständig ausgezeichneten Momente, die diesem Film Tiefe geben. Da werden Wichtige Fragen nur gestellt, aber niemals beantwortet, während dann aber kleine Details im Vordergrund stehen und die Charaktere „echt“ machen, beispielsweise als Theo bei der Flucht sich den Knöchel aufreißt, das spielt halt auch noch 10 Minuten später im Film eine Rolle, ohne wie so oft auf wundersame Weise geheilt geworden zu sein. Die Kombination aus Bildern und Akustik ist unglaublich gut gelungen. Um es ganz klar auszudrücken: Keiner der Protagonisten ist ein Held, keiner ein Crack, sie bleiben verletzlich und menschlich, jederzeit. Als einzigen Negativpunkt muss ich den zu anfangs sehr sehr dominierende „die-Regierung-wars-Plot“ ankreiden. Im Gegensatz zu der ein oder anderen Kritik fand ich aber gerade das Ende recht stimmig, wenn auch ein wenig arg reduziert. Die Schauspieler sind durch die Bank glaubwürdig. Da hat mir ehr die Charakterzeichnung eines der Bandenchefs nicht so sehr gefallen, der war mir dann doch etwas zu Böse, so nach dem Motto: Der is so böse, der putzt sich mit Teer die Zähne. Aber selbst Owen, den ich eigentlich nicht so sehr mag, hat mich dieses Mal solide, weil glaubhaft echt und verletzlich, überzeugt. Alles in Allem aber definitiv einer der besseren Filme, die ich zu der Thematik sehen durfte
Eine der ungerechtfertigsten Filmstarts-Kritiken: Ja, die Dystopie bleibt zu sehr im Hintergrund und hätte im dramatischen besser eingefangen oder ausgearbeitet werden können. Doch allein für die optischen Schauwerte hätte der Film mehr verdient. Gerade das bleihaltige Finale ist doch einfach genial gelungen in der Aufnahme ohne Schnitt. Von mir daher 4 Punkte.