...und daher einmalig.
Ich bin mit gedämpften Erwartungen in diesen Film gegangen – doch mit dem, was einem hier schlussendlich dargeboten wird, hatte ich nicht gerechnet, im positiven Sinne.
Schön die Eröffnungssequenz (Kapitel 1) ist allein für sich betrachtet, den Eintritt wert gewesen. Was hier allein mit einem Dialog an Spannung erzeugt wird, ist bemerkenswert. Ich ertappte mich sogar dabei, wie meine Finger sich währenddessen in den Kinosessel krallten.
Auch wird im 1. Kapitel die Figur eingeführt, mit welcher der Film steht und fällt – Christoph Waltz. Die Vorstellung die er hier abliefert, gehört zu dem besten, was man in letzter Zeit auf der Kinoleinwand gesehen. Jede Szene, in der er einen Auftritt hat, knistert förmlich vor Spannung bzw. Komik (?) – einfach, weil man nicht weiß, wie sich seine Figur des Judenjägers im nächsten Moment verhalten wird oder welchen Spruch er als nächstes auf den Lippen hat. Wirklich – eine herausragende Vorstellung.
Auch die Einführung der Basterd ist sehr unterhaltsam – wobei einem dort zum ersten mal der Kontrast zwischen den teilweise herrlich komischen Dialogen und der ziemlich derben Gewaltdarstellung bewusst wird. Für mich persönlich, passt das aber sehr gut zusammen J
Die Mitte des Films fällt im Vergleich zum Anfang und Ende etwas ab – die Dialoge erreichen einfach nicht dieselbe Klasse, die Handlung – wenn man es so nennen kann – gerät ins Stocken. Mit der Planung von Operation Kino – und den Leinwandauftritten von Christoph Waltz - zieht es aber wieder deutlich an, bis zum furiosen Finale.
Der Rest der Besetzung spielt größtenteils solide – bis auf Diana Kruger. Bei deren Leistung fragt man sich, wie sie es nach Hollywood geschafft hat. Ihre Figur verkommt durch ihr mangelhaftes Talent beinahe zur Parodie. Oder war das etwa gewollt? Daniel Brühl gibt den Kriegshelden ziemlich bubihaft, aber doch symphatisch. Für Komik sorgt die Figur des Goebbels (und in Teilen auch Hitlers), die einfach nur herrlich überzogen dargestellt werden.
Musik wird nicht übermäßig viel eingesetzt, aber wenn, dann meiner Meinung nach passend und vor allen Dingen sehr wirkungsvoll als Stimmungsverstärker.
Zusammenfassend ist Inglorious Basterds wohl der Film, den man von Tarantino erwarten konnte – ein Film, der sich in keine Schublade stecken lässt. Ich kann ihn jedem ans Herz legen, der nicht mit der vorgefassten Meinung ins Kino geht, einen waschechten (Anti)Kriegsfilm à la James Ryan, Platoon,... sehen zu wollen.
P.S.: Etwas enttäuscht hat mich, dass die Film im Film-Szenen so kurz kommen. Aber das wohl eher aus dem Grund, weil ich dort Komparse war ;-)