Wenn man sich einmal ansieht, was dem weltweiten Publikum in letzter Zeit so geboten wurde, dann kriegt man echt Angst um das Kino.
Ich zähle nur einige erschreckende Beispiele auf:
"Illuminati", "Transformers 2", "Harry Potter VI", "Horst Schlämmer", "G.I. Joe" und "Knowing"...
Allesamt Filme, die für anspruchsloses Kino perfekt sind. Obwohl.. nicht mal das...
Doch nun kommt der schon sehr lange herbeigewünschte neue Film von Quentin Tarantino, der uns mit Meisterwerken, wie Pulp Fiction verwöhnt hat. Ein Mann des Kinos.
Er beginnt mit einem Vorspann, den man, nicht nur aufgrund der vielen Stars und der grandiosen Musik, nur zu gerne anschaut. Dann wird auf eine Totale geschnitten. Man wird langsam in die Situation eingeführt. Es beginnt eines von vielen fantastischen Stücken von Enrico Morricone mit einer Variation von "Für Elise".
Hans Landa trifft auf einen französischen Bauern und redet mit ihm in perfektem Französisch über belanglose Dinge, bis er dann plötzlich zum Thema "Juden" kommt. Stolz verkündet er seinen Spitznamen "Judenjäger", erklärt warum Juden mit Ratten verglichen werden und veräppelt seinen Führer Adolf Hitler.
Dann stellt er dem armen Bauern ganz direkt die Frage, ob er Juden bei sich versteckt hielte.
Eine große Stärke von Tarantino ist, dass er seine Dialoge über sehr viele Jahre Drehbuchschreiben perfektioniert.
Tarantinos ursprüngliche Idee war, dass er einen Film dreht, der auf geschichtlichen Ereignissen basiert und er sich daran hält. Allerdings entschied er sich für eine freie Version, da seine Charaktere sonst zu sehr unter diesen Ereignissen leiden würden.
Ein Zitat von Tarantino:
"Wenn meine Figuren im Zweiten Weltkrieg gelebt hätten, hätten sie den Zweiten Weltkrieg so beenden können."
Doch zurück zum Film.
Die Dialoge sind einfach fantastisch und allein durch diese wird einem an keiner Stelle langweilig. Tarantino hat sehr langsam geschnitten, doch nur einige Szenen wirken ein wenig zu lang, was man dem Film allerdings mit Leichtigkeit vergeben kann.
Zu den Darstellern:
Einfach spitze, was Tarantino aus jedem der Darsteller kitzelt. Einzig Daniel Brühl überzeugt mich, wie immer, nicht vollends.
Brad Pitt, Diane Kruger, Til Schweiger, etc etc alle großartig besetzt. Eine große Stärke ist natürlich, im Gegensatz zu "Operation Walküre", dass deutsche Figuren mit deutschen Schauspielern besetzt wurden.
Die Geschichten ist einfach grandios und bildlich sehr stark in Szene gesetzt.
Tarantino meistert auch diesen Film mehr als erstklassig!
Meines Erachtens nach kommt Tarantino mit diesem provokanten Film an den Klassiker "Pulp Fiction" heran, setzt mit "Inglourious Basterds" ein Ausrufezeichen im Filmjahr 2009 und bekommt von mir, bisher (warten wir auf "Avatar", "Lovely Bones" und "Imaginarium of Doctor Parnassus") die Auszeichnung "Film des Jahres 2009"! Dies ist der Film auf den ich gewartet habe und alle Kinolieblinge sollten sich diesen Film anschauen, denn er ist ein Muss!
Tarantino bekommt von mir, endlich wieder, was er verdient:
10/10 Punkte