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Anonymer User
1,0
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Eigentlich wollten meine Freundin und ich uns einen netten Kinoabend machen- nicht stumpfsinnig und sinnlos brutal wie viele Streifen aus den USA und auch nicht so langweilig wie "Lady Chatterley" auf der Berlinale.
Wir entschieden uns ganz spontan für "Pans Labyrinth", eine brutale Realität gepaart mit der "Flucht in die Märchen". Das klang so, als könnte jeder dem Film etwas gutes abgewinnen.
Doch es kam anders. Der Anfang des Filmes ist ja noch sehr nett gemacht, eine sehr angenehme Erzählerstimmer führt einen kurz in die Märchenwelt ein, anschließend bekommt man die "reale Welt" und die wesentlichen Charaktere vorgestellt. Nach wenigen Minuten werden 2 Bauern "verhört". Einer davon wird grundlos vom "Hauptmann" mit einer Flasche totgeprügelt- immer wieder mitten ins Gesicht und auf den Kopf- der sich immer mehr deformiert. Schön mit der Kamera draufgehalten, extra blutig. Nach diesem ersten "Schreck" denkt man noch verhalten "naja, der Regisseur wollte sicher etwas damit sagen". Aber es kommt anders. Von nun an wird die Gesamtstimmung des Filmes immer düsterer, von Szene zu Szene. Eine finstere Grundstimmung wird immer wieder nur von unnötig brutalen "Metzelszenen" unterbrochen. Wesentliche Fragen bleiben ungeklärt.
Die "Flucht in die Märchenwelt" etwa erfolgt nach brutalen Szenen, bei denen Ophelia gar nicht anwesend war. Und selbst die wenigen Märchenszenen behalten durchgehend eine düstere Grundstimmung bei, Feen etwa sind Gottesanbeterrinen, es gibt eigentlich nur Monster in der Traumwelt. Nachdem so die ein- oder andere Aufgabe geschafft wurde und man denkt "jetzt geht es bergauf", kommt in der Realität nur mehr der nächste Rückschlag.
Zu guter letzt sind (fast) alle tot, (eine "Hauptrolle" überlebt tatsächlich!), alle Anderen sind unter hunderten Litern Kunstblut gefoltert und erschlagen, verstümmelt und verfault, um Ihr Leben gebracht worden.
Und dann wird auf einmal in einem 2 Minuten Epilog erzählt dass das alles wieder gut ist.
Fazit: Das war wohl nichts. Statt eines Filmes, der für jeden etwas zu bieten hat, sahen wir einen Film, der meiner Meinung nach kaum jemandem richtig gut gefallen kann.
- Splatter-Freunde haben kaum Spaß an der trockenen Story.
- Märchenfreunde werden von der absolut übertriebenen (in Qualität und Quantität!) Gewaltdarstellung verschreckt. Zudem ist die Märchenwelt sehr fad und trist- es gibt nur einen "echten" Charakter in der Märchenwelt (der Pan). Und selbst der spricht vielleicht 20 Sätze im ganzen Film...
- Historiker bekommen überhaupt nichts geliefert über die Zeit um 44 in Spanien- lediglich ein Fiktiver Hauptmann und ein paar Rebellen werden "willkürlich" in den Geschichtstopf geworfen- das ganze könnte in jedem X-beliebigen Konflikt spielen
- suizidgefährdete, melancholische "traurigfilm-Liebhaber" können noch am ehsten auf Ihre kosten kommen, allerdings nimmt das "Happy End" selbst diese bedrückende, schwere Stimmung des Filmes... Ich rate dringend das Kino zu verlassen, 3 Minuten bevor der Film vorbei ist *g*