Die Macht der kindlichen Vorstellungskraft ist eine Gabe, die viele von uns nie hatten. Nicht mal als Kinder, als gerade die heutige Generation lieber auf die Playstation geschaut hat, als sich eine andere, schönere Welt vorzustellen. Eine Welt die von Feen und Faun handelt und in denen man eine wichtige, bedeutsame Rolle spielt. Nun braucht es in heutigen Zeiten so etwas vielleicht nicht mehr, doch zu Zeiten des 2. Weltkrieges, als Hungersnot, Leid und Terror das Leben bestimmten war es genau diese Vorstellungskraft, die Kinder nicht verzweifeln ließ. Der Mexikanische Kult Regisseur Guilerrmo del Torro, der, der vor allem visuell gute Filme gemacht hat, wie zB. Hellboy oder Blade 2, schafft es mit "Pans Labyrinth" auf der einen Seite eine Märchengeschichte über die Macht der Fantasie zu erzählen, siedelt das ganze aber in einem Faschistischen Spanien an und zeigt ohne Verschönung die grauen des Krieges. Diese eigensinnige Mischung ergibt einen sehr düsteren, brutalen, aber auch sehr schönen Film.
Wenn man als Kind die Welt um sich herum noch nicht so richtig begreift, dann ist die eigene Fantasie das beste Mittel um aus der Realität zu fliehen. So gerät auch das Mädchen Ophelia in eine für sie prekäre Situation. Ihre Mutter heiratet nach dem Tod des Vaters einen spanischen Hauptmann, der 1944, zu Zeiten des Diktators Franco, der ähnlich brutal und hart regiert wie bei uns Adolf Hitler, einen Außenposten im Wald vor Wiederständern verteidigt. Er regiert dort mit eiserner Härte, hält minutiös seinen Tagesablauf ein, und hat eine kalkulierte Brutalität die brutal an die SS erinnert. Da Ophelias Mutter durch die Heirat allerdings eine gute Zukunft erhofft, und noch dazu Schwanger ist, scheint die Situation aussichtslos. Eines Nacht begegnet Ophelia einen Faun, der ihr offenbart, das sie eine Prinzessin ist, und ihr Vater König. Sie müsse Aufgaben bewältigen und so das Königreich retten. Seit dieser Begegnung ist sie hin und her gerissen zwischen der Realität und ihrer Fantasie, die sich auch auf das wahre Leben auszuwirken scheint.
Es ist schon eine sehr gewagte Mischung, mit dem del Torro hier nach Ausflügen nach Hollywood nun wieder eine rein spanische Produktion realisiert. Auf der einen Seite ist "Pans Labyrinth" ein sehr spannender und brutaler Kriegsfilm, der zeigt, das Mord und Folter normale Mittel sind, um die Idee der reinen Rasse durchzusetzen. So zeigt der Film dies auch in sehr brutalen Szenen. Es regnet meist und die Grundstimmung ist sehr düster. Auf der anderen Seite umgibt dem Film eine sehr mystische Aura. Man sieht in Ophelias Vorstellung Feen und Faun, aber auch eine Riesenkröte oder ein Monster ohne Augen. Kindgerecht verschönt wird hier also nichts. Den ganzen Film über begleitet einem die Melodie eines spanischen Kinderliedes, und die Märchenelemente sind deutlich aus Alice im Wunderland übernommen. So bricht auch Alice aus ihrem Leben aus. Dieser Ausbruch geschieht hier natürlich aus ganz anderen Gründen. Ophelia muss mit so vielen Dingen fertig werden, da ist die Aussicht, eine echte Prinzessin zu sein natürlich eine sehr wohltuende Vorstellung. Die Mischung aus diesen Genres ist zu gleich brillant gelungen, die Kamera nahezu perfekt und das Setting kann zwar nicht mit großen Hollywood Produktionen mithalten, muss es aber auch nicht.
Fazit: Pans Labyrinth ist ein Märchenfilm für Erwachsene. Es geht um Terror, Krieg, Trauer.. aber auch um die Macht der Fantasie und das es sie zu wahren gilt. Für mich ein absolutes Meisterwerk, das sich deutlich von anderen Filmen abhebt.