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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Steven Spielberg hat schon durch viele Filme sein Können als Regisseur unter Beweis gestellt, neben der Tatsache, dass er diesen Film gedreht hat, hat mich das Interesse am Thema dazu bewegt ihn anzuschauen. Zuerst das Positive, welches zum Glück den ganzen Film über dominiert. Spielberg und seinen Assistenten gelingt es eine beeindruckende Atmosphäre aufzubauen, wie immer die "Mittendrin"-Kameraführung, gute Schauspieler, intelligenter Spannungsbogen und diese Momente, in denen einem ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Warum also nicht 10 Punkte? Es sind nicht die kleinen Logikfehler (Protagonist denkt an Attentat zurück, welches er selbst nicht erlebt hat) die mich gestört haben. Ich hatte teilweise das Gefühl zu wenig wissenswertes über den geschichtlichen Hintergrund zu erfahren und wie die Presse darauf reagierte, wie es der Bevölkerung nahegebracht wird und wie die Reaktionen aussahen. Außerdem muss ich hinzufügen, dass der Film teilweise zu langatmig war, die Dialoge waren an manchen Stellen zu flach und einfach, als dass sie wirklich wichtig und ausschlaggebend für den Handlungsverlauf waren. Dieser Film ist eben genau das, was Spielberg wie kein anderer beherrscht: Großes Unterhaltungskino!
"München" ist ein insgesamt gelungenes Terror-Drama geworden, das jedoch aber auch die ein oder andere kleinere Schwäche besitzt. Regisseur Spielberg fixiert sich bei der Story hauptsächlich auf die Geschehnisse nach dem Anschlag und geht nur ganz kurz auf den Anschlag selbst ein. Dennoch entwickelt er einen überaus spannenden Rache-Thriller, der allerdings in manchen Szenen wie beispielsweise in der Vorbereitung und Ausübung der einzelnen Anschläge etwas zu monoton wirkt. Die Atmosphäre der 70er-Jahre wurde dagegen hervorragend getroffen und schafft es tatsächlich, den Zuschauer um knapp 30 Jahre in der Zeit zurückzuversetzen, einfach klasse! Auch die Leistungen der einzelnen Darsteller sind sehr gut, wobei natürlich vor allem Eric Bana als Hauptfigur sein Können unter Beweis stellen kann. Hier liegt allerdings auch das nächste kleine Manko, der Film konzentriert sich für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr auf die Hauptperson und vernachlässigt dabei teilweise etwas die anderen Protagonisten. Auch die Länge des Films ist mit über 2,5 Stunden Laufzeit etwas zu lang ausgefallen - hier wäre vielleicht weniger etwas mehr gewesen.
Aber alles in allem ist "München" ein wirklich guter Film geworden, der die Ereignisse nach dem Münchner Anschlag sehr gut auf die Leinwand bringt. Seine großartige Atmosphäre und tolle Darstellerleistungen lassen über die vorhandenen kleineren Schwächen problemlos hinweg schauen. Für einen spannenden und unterhaltsamen Filmabend ist "München" also ohne weiteres zu empfehlen!
Spielberg ist schon ein Name aber leider auch eine Gratwanderung. In Sachen Optik wird meistens überzeugende Arbeit geboten, in Sachen Inhalt und Absicht jedoch weniger gute. Was bei anderen Filmen gerne bemängelt wird, erntet hier Lob dabei ist es geradezu grotesk dass hier israelische Killer mit einem Herz für Kinder gezeigt werden. Mit offenen und bekannten Fakten (ist ja kein Historienfilm) nimmt es Spielberg nicht so genau. Was auch interessant ist, ist die Tatsache das die Araber keine Gewissensbisse haben, aber die Israelis haben zwischen den verschiedenen Morden Skrupel. Die unnötige Sexszene spricht auch Bände dafür das nicht gerade Qualität über die Pupillen flatterte. Was positiv gewesen ist, waren die Vorbereitungen auf die Attentate, die mit der nötigen Angespanntheit von statten gingen sowie extreme Szenen wie die Geiselnahme am Anfang. Sicherlich dürfte auch die Geschichte selbst ein Faktor sein der den Film interessant erscheinen lässt. Die Ausarbeitung der Figuren fand ich misslungen aber die Schauspielerei von allen Beteiligten gut.