Nach der Wahl des Regisseurs, und den ersten Teasern war klar: T4 wird ein Film aus der Retorte. Das ist heutzutage nichts schlimmes mehr, jedoch muss sich ein Streifen mit "Terminator" im Titel den Vergleich zu seinen Vorgaengern stellen. Mal ganz abgesehen davon, dass T4 aufgrund von viel Vorrausgesetztem als Stand-Alone-Werk gar nicht zu geniessen ist, ist das Kritik die man sich einfach gefallen lassen muss. Und die faellt nunmal vernichtend aus.
Nun hatten die ersten beiden Teile McG ja schon Denkanstoesse fuer sein Szenario mitgegeben. Endoskelette, die durch ein Meer aus Totenschaedeln waten, um auch die letzten, sich unter den Knochen versteckenden Menschen, zu eliminieren. Spartanisch hergerichtete Bunkeranlagen, die bereits von einem einzigen T-800er Modell aufgemischt werden; die Ausloeschung der Menschheit war so fuehlbar nahe.
Doch nichts wurde umgesetzt. Keine Ahnung was die Filmcrew dazu bewog die fesselnde Vorlage gegen diese uninspirierte Oedlandschaft einzutauschen. Da kann McG auch noch so viele Erdfarben und Blaessefilter einsetzten, das ist schlichtweg enttaeuschend. Polierte Waffen, modernste Computer und Raketentechnologien, eine Bedrohung des Kerns der Resistance ist nie erkennbar, selbst beim Endkampf in Cyberdyne kommt es so vor, als haette Skynet nur einen Terminator zur Verteidigung gebaut. Ueber den gesamten Film ziehen sich solche Logikloecher. Warum wird Reese nicht einfach getoetet, obwohl Connor den Koeder schon lange geschluckt hat? Wie auch immer, hier jetzt alle Fehler aufzuzaehlen wuerde den Rahmen sprengen.
A pro pos Kyle Reese. Die Hoffnung, wieder eine tragende Rolle zu spielen, erfuellt uns das Drehbuch nicht, aber das Milchbroetchen Yelchin ist sowieso fehlbesetzt. Und was soll das kleine schwarze Maedchen? Niemand weiss es. Bale ist ganz sicher nicht fehl am Platze, jedoch hat er mit Connor die undankbarste und einseitigste Rolle auf den Leib bekommen. Das Bryce Howard seine Frau gespielt hat faellt erst in den Credits auf. Worthington als Android Marcus Wright macht noch die beste Figur, wenn auch sein Hintergrund von Anfang an erahnt wird und die Geschichte um kybernetische Emotionen unausgegoren bleibt.
Woran T4 festhaelt ist eine unwuerdige, schwammige Story und Ueberstrapazierte High-Tech-Animation. Die Sidekicks zu den Vorgaengern zuenden traege bis gar nicht. Wenn Yelchin seinen Reese so feucht hinter den Ohren abgibt, kann der Spruch "Komm mit, wenn du leben willst!" auch gar nicht funktionieren. Lediglich bei Guns N' Roses im Radio wiegt man sich in alten Zeiten, fuer immerhin 15 Sek. Und bei dem uebertrieben kitschige Ende wird auch nur klar, dass Bale fuer den naechsten Sequel wieder ran muss.
Im Fazit 3/10 fuer die smart designten Moto-Terminator und umgesetzten HunterKiller, wie auch die ueberwiegend gute Kamerafuehrung.
FURAN